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Mittagessen im Büro – bereite ich zuhause was zum Mitnehmen vor oder bestelle ich lieber beim Lieferdienst? Diese Frage stellen sich viele Berufstätige. Denn wir befinden uns in einem modernen Dilemma: Die Zeit ist knapp, der Arbeitsalltag stressig – dann noch abends vorzukochen kostet zusätzlich Zeit (und Nerven). Andererseits ist es laut -Ernährungsreport des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (PDF) für 91 Prozent der Deutschen wichtig, dass ihr Essen gesund ist. Anders als beim Lieferdienst bietet hier Meal Prep den Vorteil, zu wissen, welche (gesunden) Lebensmittel im Mittagessen stecken. Alles also ein großer Widerspruch in unserer menschlichen Natur? Wir haben uns erklären lassen, warum diese Food-Trends doch zusammenpassen – und auch im Büro problemlos nebeneinander existieren können.

Wieso Meal Prep einer der Food-Trends ist – auch im Büro

Von Foodsharing-Apps bis zur Supermarktlieferung an die Wohnungstür: In der Food-Szene gibt es ständig neue Angebote. Vor allem Meal Prep ist derzeit ein Trendthema – aber warum eigentlich? Die langfristigere Essenplanung ist natürlich zeit- und kostensparend, allerdings handelt es sich um kein neues Prinzip. Immerhin haben Eltern und Großeltern es früher auch so gemacht: Ein Eintopf hat für mehrere Tage gereicht und der Pflaumenkuchen wurde auch mal eingefroren. Warum also jetzt das Revival des Vorkochens, etwa auch zum Mitnehmen auf die Arbeit, unter neuem Namen?

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Für Fenja Franke, die bei den Food-Publishern von FOODBOOM für die Marken- und Produktstrategie zuständig ist, kommt dieser Trend aus zwei unterschiedlichen Richtungen: „Einerseits geht es auch beim Essen um Selbstoptimierung: Es muss schnell gehen, muss in den vollgepackten Alltag passen. Da hilft das Vorbereiten von Essen, also Meal Prep.“ Doch nicht nur Menschen, die sich gerne strukturieren und organisieren, können mit dem Vorbereiten von Mahlzeiten etwas anfangen. Auch Individualisten, die über ein hohes Gesundheits- und Körperbewusstsein verfügen, können von Meal Prep profitieren: „Von der veganen Lebensweise über den Verzicht auf Laktose bis zur proteinreichen Ernährung für die Fitnessziele – mit Meal Prep hat jeder die Kontrolle über sein Essen.“

Fenja Franke von Foodboom
Fenja Franke ist für die Marken- und Produktstrategie beim Hamburger Unternehmen FOODBOOM zuständig. Foto: FOODBOOM

Lieferservice: Konkurrent von Meal Prep?

Neben dem Vorkochen gibt es jedoch noch einen anderen Food-Trend: Das Liefern lassen von Mahlzeiten. Im Jahr 2019, so Schätzungen von Statista und Technology Review, sollen sich die bestellten Mahlzeiten auf 123 Euro pro Nutzer belaufen. Natürlich nicht ausschließlich für Lieferungen zum Mittagessen im Büro, aber eben auch. Ein Widerspruch zu Meal Prep? Nein, sagt Fenja Franke, auch das sei ein Teil der Selbstoptimierung: Wenn der Abend vorher stressig war und man nicht zum Vorkochen kam, sei Essen liefern zu lassen eben praktisch. „Das sind einfach zwei unterschiedliche Userbedürfnisse.“

Meal Prep meets Lieferdienst: Vorgekochtes Essen zum Bestellen

Dass Essen liefern lassen und Meal Prep gar nicht so weit voneinander entfernt sind, möchte auch das Startup prepmymeal zeigen. „Mit prepmymeal möchten wir die Barrieren, welche einen daran hindern, sich gesund zu ernähren, aus dem Weg räumen“, so die Gründer Kevin Schmid und Jonas Noyon. Das Prinzip: Der Kunde wählt das gewünschte Essen online aus und das Startup übernimmt sowohl das Kochen des Gerichts als auch den Versand. Neben bestehenden Menüs kann der Kunde seine Mahlzeit auch selbst zusammenzustellen – so soll garantiert werden, dass er alle Zutaten kennt und genau weiß, was in seinem Essen drin ist. Und die Zielgruppe für das Angebot? Die sehen die Gründer ab circa 24 Jahren bis Ende dreißig. „Es handelt sich vor allem um ernährungsbewusste und sportlich aktive Berufstätige, die in ihrem Alltag berufsbedingt wenig Zeit haben, stets selbst gesund zu kochen“, erklären Schmid und Noyon. Für ihre Zielgruppe ist aber auch Nachhaltigkeit ein Thema, weshalb die Gründer hier Veränderungen anstreben: „Wir arbeiten stetig daran, unsere Verpackungsmaterialien ökologisch abbaubar zu gestalten und auf Plastik weitmöglichst zu verzichten.“

Nachhaltigkeit beim Liefern von Essen ist auch für die FOODBOOM-Mitarbeiterin Fenja Franke ein Food-Trend-Thema: „Es gibt immer mehr Bestelldienste, die bewusst nachhaltige Verpackung anbieten.“ Etwa: Möchte der Besteller Besteck mitgeliefert bekommen oder nicht? Das wird mittlerweile von einzelnen Lieferanten abgefragt, so Franke. „Und einige bringen das Essen auch noch mit dem Fahrrad zu dir.“

Jonas Noyon und Kevin Schmid von prepmymeal
Jonas Noyon (links) und Kevin Schmid sind Gründer des Frankfurter Startups prepmymeal. Foto: prepmymeal GmbH
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