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Die Kulturtipps in diesem Monat gewähren spannende Einblicke in Science Art mit einer Ausstellung in Dresden, machen nachdenklich in unversandten Briefen und entführen uns literarisch in einen der entlegensten Winkel der Schweiz.

Singularity

Künstliche Intelligenz ist derzeit in aller Munde. Dabei geht es nicht mehr nur um selbstfahrende Autos, sondern zunehmend auch um den Einsatz von KI bei der Erstellung von Kunstwerken, von Texten oder seit neuestem sogar in der Musik. Die Entwicklungen der einschlägigen Programme sind rasant und fast wöchentlich präsentieren sie den Anwendern neue Möglichkeiten und Verbesserungen.
Bereits seit Jahrzehnten fasziniert von dem Zusammenspiel von Kunst und Wissenschaft ist der Künstler Olaf Schirm. „Ich interessiere mich als Künstler für die Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine, die Abgrenzung von Geist und Künstlicher Intelligenz“, erklärt er. Für seine Kunst nutzt er wissenschaftliche Erkenntnisse und Phänomene, um neue Geschichten zu erzählen. Bereits seit den 80er-Jahren beschäftigt er sich mit den Möglichkeiten der Wissenschaft für künstlerisches Schaffen. Seit den 1990er-Jahren entstanden so zahlreiche Installationen im Bereich Wissenschaftskunst, Lichtkunst, Klangkunst, kybernetischer Kunst und digitaler Malerei mit künstlicher Intelligenz. In einer sehenswerten Ausstellung sind letztere unter dem Titel „Singularity“ nun in Dresden zu bestaunen. Spannende Einblicke in eine die Welt der Science Art!

Singularity
Ausstellung bis zum 23. Juni 2023

Ort:
Coderitter GmbH
Hoyerswerdaer Str. 27
01099 Dresden

Briefe

Wer trauert nicht von Zeit zu Zeit dem einen Moment hinterher, in dem er Dinge ungesagt gelassen hat? Sei es, weil man immer noch ärgerlich ist, sei es, weil man jemandem niemals gesagt hat, wie gern man ihn hat oder welche Wertschätzung man ihm oder ihr entgegenbringt.
So ähnlich ging es auch dem Schauspieler und Sänger Max Müller, den viele sicher vor allem als stets gut gelaunten Michi Mohr aus den Rosenheim Cops kennen. Doch Max Müller hat auch seine nachdenklichen Seiten. In zwölf Briefen schrieb er auf, was er immer noch sagen wollte – aber nie tat. Briefe, die er nie abschickte. Nun kann man ihnen in einem zauberhaften Hörbuch lauschen, gelesen vom Künstler selbst. Umrahmt von den wunderschönen Klängen der Harfenistin Elisabeth Daxer werden die „ungeschriebene Briefe…was ich dir noch sagen wollte“ zu einem ganz besonderen Hörgenuss.

Max Müller
ungeschriebene Briefe…was ich dir noch sagen wollte
gelesen von Max Müller
mit Kompositionen von Elisabeth Daxer (Harfe)
Solo Musica, München 2022

Tamangur

Manchmal staunt man dann doch: Da muss erst jemand 70 Jahre alt werden, bevor er seinen ersten Roman veröffentlicht, 75 Jahre, bevor dieser Roman in einer erweiterten Neuauflage erscheint. Und dann vergehen noch einmal drei Jahre und genau diese Autorin erhält für ihr literarisches Schaffen den diesjährigen Grand Prix Literatur des Schweizer Bundesamts für Kultur. So geschah es Leta Semadeni. Die Autorin, hierzulande kaum bekannt, zählt zu den renommiertesten Vertreterinnen der rätoromanischen Literatur und Lyrik. Und das zu recht. „Tamangur“ ist ein schlichtes und doch farbenreiches Kaleidoskop über die Menschen in einer der entlegensten Regionen im Unterengadin, die bekannt ist für ihre Moor – und Arvenlandschaft. Hier leben jene Schweizer, die die rätoromanische Kultur und Sprache am Leben erhalten. Die aktuelle Auszeichnung ist ein schöner Anlass, nicht nur dieses kleine, feine Buch neu zu entdecken, sondern auch einen Blick in die Nachfolgebücher zu werfen.

Leta Semadeni
Tamangur
Edition Blau im Rotpunktverlag
Zürich 2019

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