Das kleine Georgien ist 2018 Gastland der Frankfurter Buchmesse. Etwa 3,7 Millionen Einwohner (PDF). leben in dem Land zwischen Russland und der Türkei. Zum Vergleich: Die Buchmesse-Stadt Frankfurt hat allein schon gut 750.000 Einwohner. Dass Georgien nun als Ehrengast prominent bei der Frankfurter Buchmesse vertreten sein wird, öffnet nicht nur den Blick für die Literatur des Landes, sondern auch für das Leben zwischen Orient und Okzident. Im Folgenden erfahren Sie Wissenswertes über das Land, Kulinarisches und Literarisches.
Georgische Orte: Vom Kaukasus bis Tiflis
Die Hauptstadt Tiflis liegt im Landesinneren von Georgien. Auf einem Berg über der Stadt thront die Kartlis Deda, eine hohe Monumentalstatue, die auf die Mutter Georgiens (so wird Tiflis genannt) hinabblickt. Unten in der Stadt können Touristen wie Einheimische wunderbar durch die Altstadt schlendern. Wer der hektischen Großstadt entfliehen will, kann in Georgien viel Natur erleben. Das Land zwischen dem Großen und Kleinen Kaukasus bietet abwechslungsreiche Landschaften. Es gibt mehrere Regionen, die sich vor allem zum Wandern anbieten, Swanetien gilt als eine der schönsten. Auch rund um den Kasbek, dem drittgrößten Berg Georgiens, findet man wunderbare Wanderwege.
Georgische Spezialitäten: Tschurtschchelas und Chinkali
Beim Roadtrip durch das Land wird die Süßigkeit als „georgisches Snickers“ angepriesen: Tschurtschchela. Der süße Snack, den Touristen oft mit Salamis, die an Fäden hängen, oder Kerzen verwechseln, gibt es dort an jeder Straßenecke zu kaufen. Nüsse (vorwiegend Walnüsse und Haselnüsse) werden an einer Schnur aufgezogen und in einen mit Stärke versetzten Sirup aus Trauben- oder Granatapfelsaft getunkt. Zum Trocknen werden diese dann in die Sonne gehängt, bis eine kleine Zuckerschicht heraustritt. Die Farbpalette der georgischen Spezialität reicht von rot, braun bis hellbraun.
Außerdem sind Chinkali, die Teigtaschen mit gedrehtem Ende, ein kulinarischer Genuss. Zumeist werden sie mit Hackfleisch und Brühe gefüllt und dann gegart. Chinkalis werden mit der Hand gegessen und das Ende wird, da es hart ist, nicht verzehrt.
Georgische Literatur: In Deutschland oft noch unbekannt
Die georgische Literatur ist in Deutschland nur wenig bekannt – zumindest noch. Denn zur Buchmesse erscheinen dieses Jahr vermehrt Übersetzungen georgischer Autoren auch in deutscher Sprache. Die Edition Fünf hat etwa den Geschichtenband „Bittere Bonbons: Georgische Geschichten“ herausgebracht und Nino Haratischwili, die mit ihrem Buch „Das achte Leben (Für Brilka)“ einen großen Erfolg hatte, legt mit „Die Katze und der General“ ein weiteres Meisterwerk nach. Weitere Übersetzungen und Titel über Georgien finden sich auf der Webseite der Frankfurter Buchmesse.
Übrigens: 2019 wird Norwegen der Ehrengast der Frankfurter Buchmesse sein, 2020 Kanada.
Titelbild: Nadine Wedel; Beitragsbild: Nadine Wedel