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Die Welten von Ökonomie und Ökologie miteinander in Beziehung zu setzen, ist seit Gründung ein Kernanliegen unseres Verlagsprogramms. Entsprechend unseres pluralistischen Ansatzes blicken wir bei dieser Thematik auf vielfältige und spannungsgeladene Beziehungsmuster, welche die Analyse gegenseitiger Grundsatzkritiken und widerstreitender Theoreme (Hans Christoph Binswanger) über praxisorientierte Lösungsansätze (Katharina Beck und Philipp Buddemeier) bis hin zu Entwürfen einer neuen Form der sozial-ökologischen Marktwirtschaft (Franz-Josef Radermacher) mit einschließen. Das streitbare Beziehungsleben von Ökonomie und Ökologie erfordert auch in publizistischer Hinsicht für alle Beteiligten ein hohes Maß an Ambiguitätstoleranz.

Wie naheliegend es doch wäre, eine marktwirtschaftliche Gesinnungsethik gegen eine umweltbewegte auszuspielen?

Dabei sehe ich den größten verlegerischen Reiz im programmatischen Austarieren gegensätzlicher Perspektiven mit dem Ziel, neue Denkräume und neue Verbindungen erschließbar zu machen. Darin liegt zugleich auch der Stressfaktor: Die Versuchung, die Bücher mit den einfachen Lösungen eher nicht zu verlegen. Wie naheliegend es doch wäre, eine marktwirtschaftliche Gesinnungsethik gegen eine umweltbewegte auszuspielen? Oder andersherum. Möchte ich nicht (wenn es doch mal geschehen ist, konnte ich mich intern nicht durchsetzen).

Wie gut können Sie mit Widersprüchen umgehen?

Ambiguitätstoleranz ist also gefordert auf der Bühne des Ökologie-Ökonomie-Dramas. Tausende marschieren für Klimagerechtigkeit, während gleichzeitig andere Tausende ihre wirtschaftlichen Freiheiten durch vermeintlich ökodiktatorisches Gebaren in Gefahr sehen. Die Beziehungsmuster zwischen Ökonomie und Ökologie taugen inzwischen zum gesamtgesellschaftlichen Drama, durch die global etablierte Begrifflichkeit des Klimawandels mag man es auch als planetarisches Drama bezeichnen. Dieses Drama liefert uns eine Prüfung nach der anderen und stellt uns unangenehme Fragen: Wie viele Flugreisen pro Jahr sind noch okay? Wie stehen wir zum Fleischverzehr? Welchen Beitrag können wir konkret zur Energiewende leisten? Wenn wir diese Fragen nicht aus den jeweiligen Einzelperspektiven betrachten (zum Beispiel der Airlines, der Vegetarier oder des Windenergieverbands), sondern aus den komplexen und spannungsreichen Beziehungsmustern von Ökologie und Ökonomie können wir die allseitigen Zielkonflikte aufdecken und zu austarierten Lösungen kommen.

Gerüstet sein für den nächsten Akt des Ökologie-Ökonomie-Dramas mit »Offensiver Umweltschutz« 

Nach zwanzig Jahren Publizieren im Spannungsfeld von Wirtschaft und Umwelt haben unsere Autorinnen und Autoren, so hoffe ich zumindest, bei unserer Leserschaft zu Erkenntnisgewinnen beitragen können, damit das Verständnis für die Komplexität der Thematik erweitern und vertiefen und so die Ambiguitätstoleranzschwellen senken können. So mögen Sie, mögen wir, besser gerüstet sein für den nächsten Akt des Ökologie-Ökonomie-Dramas, für das uns Jan-Niclas Gesenhues mit seinem dieser Tage erscheinenden Buch »Offensiver Umweltschutz. Wie wir Natur und Wohlstand retten können« die Augen öffnet.

Wie können Politik, Gesetzgebung und Verwaltung bei diesem Drama die Regie führen, um Natur- und Umweltschutz mit marktwirtschaftlicher Wohlstandssicherung zu verbinden?  Diese Frage stellt sich unser Autor Jan-Niclas Gesenhues, promovierter Volkswirt, Bundestagsabgeordneter und Parlamentarischer Staatssekretär im Umweltministerium, dezidiert als Umweltpolitiker und fordert aus seiner Perspektive sowohl die Wirtschaft als auch die Klima-Politik der eigenen Klientel heraus. Im Spannungsfeld von Wohlstandssicherung und Naturschutz sucht der Umweltpolitiker Gesenhues neue und „überraschende Verbündete“. In welches Lager Sie sich auch immer einsortieren: Erkenntnisgewinne aus diesem zugleich aktuellen wie grundsätzlichen Debattenbeitrag ziehen Sie gerade dann, wenn Sie während der Lektüre den Schalter Ihrer Ambiguitätstoleranz anschalten.

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