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Die Tage werden länger, der Frühling rückt näher. Die Kultur-Tipps für den Monat März stimmen uns auf wärmere Tage ein.

Clara Louise singt mit ihrem dritten Album den Frühling herbei

Ihre Musik ist leichtfüßig und trotzdem mit Tiefe. Clara Louise ist eine ernsthafte Musikerin, der die Begeisterung für die Musik, der Glaube an die Sache und das Teilen dieses schönen Moments mit dem Publikum wichtiger sind als Auszeichnungen. Als Kind hatte sie noch Geige gespielt, doch dann trat sie vor zehn Jahren auf die Bühne der Popmusik. Damals noch in einer Castingshow, wo sie wegen ihres Lampenfiebers scheiterte. Keinesfalls entmutigt, zog es die junge Künstlerin danach ganz entgegen dem Trend nicht etwa nach Berlin oder London, sondern nach Salzburg, wo sie immer noch lebt – der Liebe wegen. Heute, mit 25 Jahren, ist sie schon fast ein alter Hase in der Szene, auch wenn sie selbst das nicht sagen würde, „da man ständig neue Erfahrungen macht, sich entwickelt, experimentiert und somit irgendwie auch immer wieder von vorne anfängt“. Und so kommt sie daher mit einer Mischung, die von Folk bis Soul reicht, bringt uns „Die guten Zeiten“ auf ihrem aktuellen Album. Ein Eisbrecher, der dem Frühling die Türen öffnet.

Wer hineinhören und die Chance ergreifen möchte, eine von zwei signierten CDs zu gewinnen, kann dies hier tun.

Clara Louise
Die guten Zeiten
RCA Deutschland 2018

Vor 50 Jahren erlebte die Welt den Prager Frühling und wir dürfen heute noch einmal mitfiebern

Einen Frühling ganz anderer Art erlebt der Held in Sandra Brökels warmherzigen biographischen Roman „Das hungrige Krokodil“. Dr. Pavel Vodák wird es zu eng in seinem geliebten Prag. Der anerkannte Kinder- und Jugendpsychologe braucht die Freiheit zum Atmen. Eine Freiheit, die hinter dem Eisernen Vorhang nicht existiert, was dem Arzt, der durch Fachkongresse häufig im Ausland ist, schwer auf der Seele liegt. Doch dann ist er plötzlich da, der Prager Frühling. Die Menschen eilen freudig erregt durch die Stadt, voller Erwartungen gehen sie für ihre Träume auf die Straße. Bis zu dem Tag, an dem die Panzer des Warschauer Pakts die zarte Pflanze der Hoffnung niederwalzen und Pavel Vodák auch offiziell zum Regimekritiker wird. Die Reisen ins westliche Ausland werden ihm untersagt, der Bruder entpuppt sich als gefährlicher Gegner. Als sich die Chance zur Flucht ergibt, greift der Arzt zu: Mit Frau, Kind und Schwiegermutter kehrt er seinem Land den Rücken.
Aus einer Unmenge von Aufzeichnungen aus dem Nachlass Pavel Vodáks hat Sandra Brökel das liebevolle Porträt eines außergewöhnlichen Menschen geschält, der seinen Traum auf ein freies Leben wahr werden lässt – mit allen Zweifeln und Ängsten. „Das hungrige Krokodil“ ist ein wunderbares Buch, ein lebendiges Stück Zeitgeschichte und ein Familienroman, in dem wir seine Protagonisten lieben lernen.

Sandra Brökel
Das hungrige Krokodil
Pendragon Verlag, Bielefeld 2018

Ein Plädoyer für die Pressefreiheit

Washington 1971. Der Vietnamkrieg fordert tausende Tote. Immer häufiger werden Proteste laut, die Menschen gehen auf die Straße. Sie wollen endlich Frieden. Und es wird klar: Die Regierung hat über die Umstände und Gründe des Krieges gelogen und wesentliche Fakten verschwiegen. Als die so genannten „Pentagon Papers“ auftauchen und von der New York Times veröffentlich werden, schwirrt der Skandal bereits in der Luft. Doch der Zeitung wird ein offizieller Maulkorb angelegt. Es ist die Chance für die Washington Post. Das Blatt dümpelt noch als Regionalzeitung vor sich hin, steht jedoch im Begriff, Investoren zu gewinnen und an die Börse zu gehen. Die „Pentagon Papers“ würden ihnen zwar einen Coup bescheren, aber mit hoher Wahrscheinlichkeit auch den Rückzug der Investoren. Eine Gewissenentscheidung für Katherine Graham (Meryl Streep) an der Spitze des Unternehmens, die als Frau in der Männerdomäne beständig ihre Kompetenz unter Beweis stellen muss. Kein Thema für ihren Chefredakteur (Tom Hanks), der uneingeschränkt auf der Seite der Pressefreiheit und ihrem Auftrag aufzuklären, steht.
Steven Spielberg gelingt mit „Die Verlegerin“ (im Original: The Post) ein spannendes, wortlastiges und eindringliches Plädoyer für die Pressefreiheit. Kennt man die politische Haltung seiner Hauptdarsteller weiß man, dass der Film auch ein Statement gegen die Fake-News-Politik Donald Trumps ist. Meryl Streeps Spiel erst als zweifelnde, dann als entschlossene Verlegerin ist zurückhaltend, fast schüchtern und unsicher. Ihre Stimme (im Original), warm und mütterlich, drückt ihren Gemütszustand treffend aus. Tom Hanks als typischer, der großen Story hinterher jagender Chefredakteur mit hochgekrempelten Ärmeln, überzeugt nicht minder. „Die Verlegerin“ ist das fesselnde Portrait einer stürmischen Zeit, das heute aktueller denn je ist.

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