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Passwörter sind ein wichtiger Bestandteil unseres Lebens. Täglich melden wir uns mit ihnen in unserem E-Mail-Postfach, auf dem Facebook-Profil oder beim Online Banking an. Die Sicherheit unserer digitalen Identität hängt von der Sicherheit der Passwörter ab – und doch machen sich viele User kaum Gedanken darüber, ob ihr Passwort wirklich sicher ist. Oder wie ist es sonst zu erklären, dass 2018 das meistverwendete Passwort schlicht 123456 lautete? Der heutige Ändere-dein-Passwort-Tag ist ein guter Anlass, die eigene Online-Sicherheit zu überprüfen – und zu verbessern.

Die Top Ten deutscher Passwörter

Jedes Jahr veröffentlicht das Hasso-Plattner-Institut (HPI)  die Top Ten der meistgenutzten Passwörter der Deutschen. Die Liste zeigt: Beliebt waren 2018 besonders einfache Ziffernfolgen wie 123456, 12345, 123456789 (Plätze 1 bis 3) oder weitere, weniger komplexe Begriffe wie „ficken“ (Platz 4), „hallo“ (Platz 7) oder „passwort“ (Platz 9).

Hinzu kommt: Viele User nutzen ein (und noch dazu simples) Passwort für mehrere Accounts. Für Hacker und Datendiebe bedeutet das einen sehr schnellen Zugang zu privaten Chats, den Shopping-Favoriten (im schlimmsten Fall inklusive dort gespeicherter Kreditkartennummer) oder dem E-Mail-Postfach.

Sechs Passwort-Tipps für mehr Sicherheit

Mit Blick auf die jüngst 773 Millionen geleakten E-Mail-Adressen und 21 Millionen Passwörter lohnt es sich zusätzlich, sich über die eigenen Passwörter und die Online-Sicherheit Gedanken zu machen. Deshalb haben wir einige Passwort-Tipps zusammengestellt, damit Sie den Ändere-dein-Passwort-Tag sinnvoll begehen könnt.

1. Ein möglichst sicheres Passwort generieren.

„Damit ein Passwort sicher ist, hilft es, dieses möglichst komplex zu machen. Um sich dieses dennoch zu merken, kann eine eigene Logik zur Zusammensetzung des Passworts helfen“, erklärt der Datenexperte Andreas Weigend. Das Passwort sollte möglichst lang sein und Buchstaben, Ziffern, Sonderzeichen, sowie Groß- und Kleinschreibung enthalten. Eine Methode, um ein sicheres Passwort zu generieren, ist, sich einen Satz mit persönlicher Bedeutung auszudenken. Dann nimmt man die Anfangsbuchstaben der Wörter und ersetzt bestimmte Wörter mit Ziffern und Sonderzeichen. So wird beispielsweise aus dem Satz „Ich fahre jeden Morgen um sechs Uhr mit der Bahn zur Arbeit!“ in der abgekürzten Form „IfjM@6UmdBzA!“.

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2. Das Passwort des E-Mail-Accounts besonders sicher machen.

Wer kennt das nicht: Man hat das Passwort für seinen Facebook-Account vergessen und will sich ein neues zuschicken lassen. Und wo geht das hin? Genau, in das Mailpostfach. Das heißt, wer Zugriff auf das Mailpostfach hat, kann sich meist neue Passwörter für alle anderen genutzten Dienste zuschicken lassen, die mit der E-Mail-Adresse verknüpft sind. Das Postfach ist somit der Universalschlüssel zu allem und sollte besonders geschützt werden.

3. Für jeden Dienst ein eigenes Passwort erstellen.

Dieser Tipp spricht eigentlich für sich selbst: Sollte doch mal ein Passwort geknackt worden sein, sind immerhin die anderen Accounts noch sicher.

4. Regelmäßig die Passwörter wechseln.

Regelmäßiges Ändern des Passworts erhöht einerseits die Sicherheit von vorneherein, andererseits vermeidet man so, dass geknackte Passwörter allzu lange im Netz herumschwirren. Denn je länger die Zugangsdaten im Netz frei verfügbar sind, desto größer ist das Risiko, dass diese tatsächlich von Kriminellen für ihre Zwecke missbraucht werden. Der Ändere-dein-Passwort-Tag ist dafür ein guter Reminder dafür.

5. Checken, ob der eigene Account gehackt wurde.

Wer sichergehen möchte, dass seine Daten nicht gehackt worden sind, der kann den Identity Leak Checker vom Hasso Plattner Institut nutzen. Das Tool vergleicht die eingegebene Mailadresse mit mittlerweile mehr als fünf Milliarden gestohlener und im Internet verfügbarer Identitätsdaten; der Fokus liegt dabei auf Leaks, bei denen deutsche User betroffen sind.  Das Ergebnis dieses Vergleichs wird dann per Mail an die eigene Mailadresse geschickt. Hier werden nicht nur die betroffenen Dienste aufgelistet, sondern auch, ob weitere Angaben wie Vor- und Zuname, Kreditkarte, Bankkontodaten etc. betroffen sind. Die Passwörter der betroffenen Accounts sollten selbstverständlich umgehend geändert werden.

6. Passwort-Manager nutzen.

Wer sich keine tausend verschiedenen Passwörter merken kann oder möchte, kann auf Passwort-Manager wie 1Password zurückgreifen. Hier werden alle Passwörter an einem Ort gespeichert und mit einem so genannten Masterpasswort geschützt – das Prinzip ist also vergleichbar mit einem Tresor, der auch durch einen Code gesichert ist. Da sich der User die einzelnen gespeicherten Passwörter nicht mehr merken muss, können sie noch länger und komplizierter – und somit sicherer – gemacht werden. Dafür muss das Masterpasswort – das einzige, was sich ein User dann noch merken muss – besonders sicher sein, denn schließlich ist es der Eingang zum Tresor.

Passwort alleine sorgt noch nicht für Sicherheit

Doch ein schwieriges und individuelles Passwort allein sorgt noch nicht für Sicherheit, erklärt der ehemalige Amazon-Chefwissenschaftler Andreas Weigend. „Grundsätzlich gilt bei Passwort-Daten das gleiche wie bei persönlichen Kontakten: Zunächst sollte man schauen, wem man diese anvertraut. Ist die Seite, auf der ich mich anmelde, wirklich seriös? Kann ich meinen Account mitsamt der Daten auch wieder restlos löschen? Ein Blick in die Datenschutzbestimmungen auf der jeweiligen Website kann im Zweifel weiterhelfen.“

Aber auch wer all diese Tipps beachtet, den warnt der „Data for the People“-Autor Andreas Weigend: „Klar muss jedoch sein: Auch das sicherste Passwort bietet keinen 100-prozentigen Schutz gegen Hacks oder Datenklau.“ Aber: Je sicherer das Passwort, desto größer der Aufwand für den Hacker – und der wendet sich dann vielleicht doch lieber den leicht zu knackenden Passwörtern zu.

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