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Schauen Sie sich in Ihrem Büro um: Glauben Sie, dass Ihr Chef sich viele Gedanken gemacht hat, warum Ihr Schreibtisch gerade so im Raum steht wie er da steht? Oder warum die Kaffeeküche genau so aussieht, wie sie eben aussieht – wahrscheinlich recht klein, vollgestellt und nur als Ort zum schnellen Kaffeeholen verstanden? Wenn Sie auch Zweifel haben, ob hinter Ihrer Arbeitsumgebung ein wirkliches Konzept steckt, geht es Ihnen wie mehr als einem Drittel (35,2 Prozent) der Deutschen, die denken, der Arbeitergeber habe kein Konzept für die Räume. Unsicher sind 43,6 Prozent und nur 21,2 Prozent sind sicher, dass der Arbeitgeber ein passendes Konzept für die Arbeitsumgebung hat.

Diese Zahlen gehen aus einer Umfrage hervor, die das Institut für mobile Marktforschung Appinio für den Murmann Verlag durchführte und bei der insgesamt 1000 Teilnehmer in repräsentativer Verteilung teilnahmen.

Umfrage zum Konzept zu Büroräumen

Hat der Arbeitgeber ein durchdachtes Konzept für die Büroräume? Viele Befragte sind sich da unsicher. Grafik: Murmann Verlag

Fast 30 Prozent nicht zufrieden mit Arbeitsumgebung

In der Umfrage zeigt sich auch, dass sich nur rund jeder Vierte (24,7 Prozent) in seiner Arbeitsumgebung wohl fühlt. Immerhin 46,5 Prozent der Befragten geben an, zufrieden zu sein, aber Verbesserungsideen zu haben. Alarmierend für Arbeitgeber: Jeder Fünfte (20 Prozent) gibt an, weniger zufrieden zu sein – es gebe viele Dinge, die stören. 8,8 Prozent erklärten sogar, unzufrieden zu sein und sich nicht wohl in der Arbeitsumgebung zu fühlen. Ein Mittel gegen diesen Unmut im Büro ist ein durchdachtes Raumkonzept, das gleichermaßen Möglichkeiten für introvertierte Stillarbeiter, Team-Worker und Meeting-Junkies bietet. Was jedoch das ideale Konzept für ein Unternehmen ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab: „Bei einer Firma mit über 200 Mitarbeitern fällt es schwerer als bei einem Startup, alle zusammenarbeitenden Teammitglieder auch zusammenzusetzen. Aber die räumliche Nähe im Team sorgt immer für einen besseren Kommunikationsfluss, mehr Wissensaustausch und letztlich eine höhere Motivation“, so Pascal Gemmer von Dark Horse Workspaces, die innovative Raumkonzepte für Unternehmen entwerfen. „Und auch das Großraumbüro ist nicht die einzig wahre Lösung, da es einige Momente gibt, in denen konzentriertes Arbeiten nötig ist. Abhilfe für diese Bedürfnisse schaffen beispielsweise Denkerzellen und andere Orte der Stillarbeit.“

Arbeitsumgebungen für individuelles Arbeiten gewünscht

Aber welche Maßnahmen würden die Arbeitnehmer am Arbeitsplatz glücklich machen? Angenommen, der Arbeitgeber würde die Arbeitsumgebung attraktiver gestalten wollen, hielten fast die Hälfte der Befragten (44,9 Prozent) Rückzugsräume für besonders wichtig, Garten oder Terrasse, um draußen arbeiten zu können, wünschten sich rund 40 Prozent und Flächen für den sozialen Austausch mit Kollegen über 36 Prozent. Für Möglichkeiten der Ablenkung, zum Beispiel durch einen Kicker, votierte noch nicht mal jeder Vierte (23,4 Prozent, Mehrfachantwort möglich).

Abgeschlagen sind Faktoren, die das Prestige der Büros betonen: Jeweils nur gut jeder Fünfte erachtet großzügig geschnittene Büros (20,8 Prozent) sowie chice und stylische Arbeitsumgebung (18,3 Prozent) als relevant. „Der Wunsch nach Rückzugsmöglichkeiten illustriert das Bedürfnis nach individuelleren Arbeitsumgebungen, das viele Arbeitnehmer haben“, erklärt Pascal Gemmer. „Dabei geht es vielen Arbeitenden längst nicht mehr nur um flexible Zeiteinteilung, sondern auch um passende räumliche Angebote in den Büros – für Stillarbeit, Teamwork oder Meetings“, so der Co-Autor des „New Workspace Playbook“, das gerade im Murmann Verlag erschienen ist.

Wünsche von Mitarbeitern für das Büro

Was würden sich Mitarbeiter in Arbeitaumgebungen wünschen? Die Grafik zeigt eine klare Tendenz zu Möglichkeiten des individuellen Arbeitens. Grafik: Murmann Verlag

Je älter, desto Einzelbüro

Die Möglichkeit nach Stillarbeit illustriert auch der in der Umfrage sichtbare Wunsch nach Einzelbüros: Während gegenwärtig nur 10,2 Prozent tatsächlich in einem Einzelbüro arbeiten, wünschen sich das unter allen Büronutzern mehr als jeder Dritte (35,3 Prozent). Bereits jetzt haben vor allem Menschen über 45 Jahren ein Einzelbüro – 15,4 Prozent um genau zu sein –, in dieser Altersgruppe würden am liebsten jedoch 44,3 Prozent ein Büro alleine nutzen. Ähnlich stark wünschen sich auch 25- bis 29-Jährige Einzelbüros: 40,5 Prozent würden gerne ihr eigenes Büro haben, aktuell haben dies bereits aber nur 13,0 Prozent der Befragten.

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