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Joël Dicker: Ein Thriller wie eine Netflix-Serie

Manchmal glaubt man, schon alles gelesen zu haben – bis ein Buch kommt, das einen völlig in seinen Bann zieht. Ein ungezähmtes Tier  von Joël Dicker ist so ein Roman.

Schon das Setting ist filmreif: In einem luxuriösen Vorort von Genf leben Sophie und Arpad Braun mit ihren beiden Kindern in einem eleganten Glashaus mitten im Wald. Er ist ein erfolgreicher Banker, sie eine renommierte Anwältin. Doch neben der wohlhabenden Villensiedlung steht eine umstrittene Neubausiedlung, die die alteingesessenen Bewohner verächtlich „die Warze“ nennen. Dort leben unter anderem Karine und Greg, ein Paar aus der Mittelschicht: Sie arbeitet in einer Modeboutique, er ist Polizist in einer Spezialeinheit. Während Karine sich mit aller Kraft an das glamouröse Leben der Brauns heranwanzt, wird Greg zunehmend von Sophie besessen. Er beobachtet sie, folgt ihr und dringt immer weiter in ihr Privatleben ein. Doch Greg ist nicht der Einzige, der Sophie im Auge hat – ein mysteriöser Fremder lauert ebenfalls in ihrem Schatten.

Dicker entfaltet sein Drama auf zwei Zeitebenen: Während eine rückblickende Erzählung die Vergangenheit der Brauns offenbart, zählt die Gegenwartsebene die Tage bis zu einem Raubüberfall herunter. Stück für Stück setzt sich das Puzzle zusammen – mit unerwarteten Wendungen und einem Netz aus Lügen, das sich immer weiter verdichtet.

Die Charaktere sind ambivalent, niemand ist nur gut oder böse. Sophie und Arpad verbergen dunkle Geheimnisse und Greg überschreitet jede Grenze. Dicker spielt gekonnt mit Perspektiven und Erwartungen, sodass der Leser bis zum letzten Moment im Unklaren bleibt. Mit seinem raffinierten Erzählstil gelingt Joël Dicker so ein Netflix-Kopfkino, das bis zur letzten Seite fesselt.

Joël Dicker
Ein ungezähmtes Tier
a.d. Französischen von Michaela Meßner und Amelie Thoma
Piper Verlag, München 2025

 

Glitzer – Eine Ausstellung über das Funkeln der Welt

Glitzer fasziniert – ob in der Mode, auf der Bühne oder als Protestsymbol. Doch obwohl das schillernde Material allgegenwärtig ist, wurde es bisher kaum wissenschaftlich untersucht. Das ändert sich nun mit einer spektakulären Ausstellung im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg: Glitzer. Es ist die weltweit erste Ausstellung, die sich ausschließlich diesem funkelnden Phänomen widmet.

Kuratiert von Julia Meer und Nina Lucia Groß, beleuchtet die Schau die kulturelle, gesellschaftliche und historische Bedeutung von Glitzer. In sechs Kapiteln werden unterschiedlichste Facetten des Materials erforscht.  Besonders spannend: Viele Künstler haben für die Ausstellung eigens neue Arbeiten geschaffen – darunter filmische Montagen, Installationen und Performancekunst. Auch Bühnenkostüme, etwa von Tokyo Hotel Star Bill Kaulitz, sind zu sehen.

Die Ausstellung zeigt Glitzer nicht nur als ästhetisches Phänomen, sondern auch als Mittel der Selbstdarstellung und der gesellschaftlichen Reflexion. Sie ist bunt und glamourös – und nicht nur für Glitzer-Fans!

Museum für Kunst & Gewerbe Hamburg
Steintorplatz
20099 Hamburg

 

Von zwei Heimaten singen – Linda van Coppenhagen verbindet Südafrika und Deutschland

Heimat ist mehr als ein Ort – es ist ein Gefühl. Die südafrikanische Sopranistin Linda van Coppenhagen, die in Deutschland lebt, hat dieses Thema auf ihrer neuen CD „Heimwee“ musikalisch eingefangen. Sie verbindet deutsche Liedkunst mit südafrikanischen Klängen und schafft so eine faszinierende Mischung aus Vertrautem und Exotischem.

Im Zentrum des Programms stehen Werke von Franz Schubert, Richard Strauss und Louis Spohr. Doch die CD bietet mehr als klassisches deutsches Liedgut: Mit den Liedern des südafrikanischen Komponisten Stephanus Le Roux Marais schlägt sie eine Brücke zwischen den Kulturen. Marais‘ Werke greifen die Tradition des Kunstlieds auf, sind aber durch afrikanische Melodien und Rhythmen geprägt. So entsteht ein spannender Kontrast, der van Coppenhagens klare, leuchtende Stimme besonders zur Geltung bringt.

Linda van Coppenhagen
Heimwee. Lieder aus zwei Heimaten
David Grant | Klavier
Friederike von Oppeln-Bronikowski | Klarinette
Monarda Music

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