Subscribe & Follow:

Die ersten Kulturtipps im neuen Jahr führen uns in die Welt des Caspar David Friedrich, in einen gemütlichen Krimi nach England und stellt die Geschichten von Menschen vor, die im Zweiten Weltkrieg ins Exil gingen.

Mehr als nur Kreidefelsen auf Rügen

Die Bilder von Caspar David Friedrich sind Zeitreisen, die in eine faszinierende Landschaft des 19. Jahrhunderts entführen. Markus Bertsch, Kurator der Ausstellung „Caspar David Friedrich. Kunst für eine neue Zeit“, sieht die wahre Magie dieser Meisterwerke vor allem im stillen Staunen der Betrachter. Hier beobachtet er immer wieder, wie die Leute sich auf Bänken niederlassen und in die Bilder versinken. Caspar David Friedrich schafft es, den Betrachter intensiv in seine Bildwelten einzubeziehen, insbesondere durch die Verwendung von Rückenfiguren, die das Phänomen des Sehens in der Natur zu einem eigenständigen Thema machen. Diese innovative Darstellung der Natur durch einen Menschen war zu Beginn des 19. Jahrhunderts neu und entsprach dem Zeitgeist. Rund 60 Ölgemälde und etwa 100 Zeichnungen von Caspar David Friedrich erwarten den Besucher, darunter auch weniger bekannte Zeichnungen des Künstlers. Wer also meint, schon alles von Caspar David Friedrich gesehen zu haben, wird in Hamburg eines besseren belehrt. „Seine Zeichnungen müssen autonom betrachtet werden, in denen der Maler sein subjektives Empfinden über Räume und Gegenstände, aber auch über verschiedene Wahrnehmungsformen ausdrückt“, erklärt Markus Bertsch. Abgerundet wird die Schau durch zeitgenössische Kunst, die sich mit dem Phänomen Caspar David Friedrich auseinandersetzt. Die Schau ist übrigens der Auftakt von drei Ausstellungen – weitere folgen in Berlin und Dresden – im Jahr seines 250. Geburtstags.

CASPAR DAVID FRIEDRICH. Kunst für eine neue Zeit
15. Dezember 2023 bis 1. April 2024

Hamburger Kunsthalle | Glockengießerwall 5 | 20095 Hamburg

 

Mehr als nur ein Weihnachtskrimi

Jedes Jahr vor Weihnachten überrascht der DuMont Verlag mit einem traditionellen Weihnachtskrimi, der meist in vergangenen Zeiten, dem goldenen Zeitalter der Kriminalliteratur zwischen den Weltkriegen, angesiedelt ist. Diesmal ist es „Ein Schuss im Schnee“, des schottischen Autors Michael Innes aus dem Jahr 1940. Und natürlich kann man ihn auch lesen, wenn gerade nicht Weihnachten ist. Worum es geht? In der idyllischen Belrive Priory in Yorkshire versammelt sich die Familie Roper, angeführt vom Hausherrn Basil Roper. Unter den Gästen befindet sich auch der Schriftsteller Arthur Ferryman, der die Ereignisse rückblickend schildert. Das einst einsame Herrenhaus, umgeben von einem Park, ist inzwischen von der Industrialisierung umgeben: In der Ferne rauschen Trambahnen, Busse und Lastkraftwagen vorbei, während eine Brauerei mit Neonreklame und eine Textilfabrik das Anwesen flankieren. Doch noch viel befremdender ist das eigenartige Hobby der Sippschaft: Pistolenschießen. Natürlich kommt es, wie es kommen muss: Eines Abends liegt Wilfried Foxcroft, Basils Schwager, mit einer Schussverletzung im Arbeitszimmer. Inspector John Appleby, ebenfalls unter den Gästen, übernimmt die Ermittlungen in diesem Haus voller Exzentriker. „Ein Schuss im Schnee“ ist der sechste Fall von John Appleby und zeichnet sich durch die ausführliche Beschreibung von Haus und Atmosphäre aus. Die Handlung entwickelt sich langsam, wobei der Fokus eher auf der Szenerie und den Überlegungen liegt, wer der Täter sein könnte, als auf Spannung. Trotz dieses etwas altmodischen Ansatzes ist der Krimi ein winterliches Lesevergnügen!

Michael Innes
Ein Schuss im Schnee
a. d. Englischen v. Karl-Heinz Ebnet
DuMont Buchverlag, Köln 2023

 

Mehr als nur ein Podcast

Niemals vergessen, immer erzählen. Unter der Leitfrage „Wenn einem alles genommen wird, was dann?“ gibt der neue Podcast „EXIL“ in zwölf Episoden Einblick in bewegende und bisher weitgehend unbekannte Schicksale deutschsprachiger Jüdinnen und Juden während des Nationalsozialismus. Iris Berben spricht diese bewegenden Geschichten. Für sie war das Lesen eine emotionale Reise durch das Leben und Schicksal der Menschen. Eine gelungene Flucht und das sichere Exil bedeuteten nicht zwangsläufig ein glückliches Leben – der Verlust von Heimat, Familie, beruflicher Anerkennung und Lebensfreude wog oft schwer und hinterließ tiefe Spuren.

„EXIL“ ist die deutsche Adaption des preisgekrönten englischsprachigen Podcasts „Exile“ des Leo Baeck Institute New York. Neben weniger bekannten Aspekten berühmter Persönlichkeiten beleuchtet der Podcast auch das außergewöhnliche Handeln eher unbekannter Menschen wie Florence Mendheim. Die alleinstehende jüdische Bibliothekarin spionierte in den 1930er Jahren die erstarkenden nationalsozialistischen Bewegungen in den USA aus und setzte dabei ihr eigenes Leben aufs Spiel.

„EXIL“ ist als Podcast unter https://www.bpb.de/mediathek/podcasts/543131/exil/ sowie auf allen bekannten Plattformen zur hören:

Sie mochten den Artikel? Dann folgen Sie uns doch bei Twitter, Facebook oder LinkedIn und bleiben Sie über neue Themen auf dem Laufenden!

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen

Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden.

Schließen