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Der September bringt uns wahrlich Ungewöhnliches: Ein Kieztheater feiert Jubiläum, ein Vokalensemble füllt monatlich die Kirche und Briefe einer jungen Deutschen führen uns zurück ins Paris im Zweiten Weltkrieg.

Theater mit dem Kiez

Es darf gefeiert werden: Vor fünf Jahren startete das FELD Theater für junges Publikum in Berlin. Gabi dan Droste, seine Direktorin, gibt zu, dass sie nicht erwartet hatte, es bis zu diesem Jubiläum zu schaffen, doch die gemeinsame Anstrengung hat sich ausgezahlt. „Neben der immensen Arbeit, die wir geleistet haben, erhielt das Theater erhebliche Unterstützung, die diesen Meilenstein ermöglichte“, sagt dan Droste. Sie freut sich besonders über das gesteigerte Engagement des Berliner Senats, insbesondere im Bereich Tanz. Für das kleine Theater, das hauptsächlich in den Bereichen Tanz, Performance und Musik tätig ist, ist die Interaktion mit Menschen von entscheidender Bedeutung. Das Theater nennt dies „explorative Praxis“. Sie umfasst die Zusammenarbeit mit ganz unterschiedlichen Personengruppen: Kindern, Pädagogen, Experten für die Tierwelt oder auch Aktivisten verschiedenster Coleur steuern Geschichten bei. Dieser Ansatz gewährleistet, dass zeitgenössische Kunst lokal integriert wird und einzigartige Werke entstehen. Das Jubiläum umfasst drei Premieren, darunter das musikalische Tanzgedicht „„Aus/Gefuchst Über das Fuchs/Mensch-Sein“ und die Polit-Ralleye „Wer wagt, gewinnt. Rettet das Theater!“, ein Geschenk an die 15.754 Bewohner des Viertels ist, deren Bürgerinitiative den Erhalt des Theaters und seiner Spielstätte ermöglicht haben.

FELD Zentrale für junge Performance e.V.
Gleditschstr. 5
10781 Berlin

Als Nachrichtenhelferin in Paris

Gertrud Woltmann, eine junge Pfarrerstochter aus Twistringen, kam im August 1940 als Nachrichtenhelferin nach Paris und verbrachte dort vier Jahre. Sie hielt ihre Erlebnisse in unzähligen Briefen an „Meine Lieben daheim…“ fest. 462 Briefe, die 2012 ihren Weg mit Tagebüchern und Kalendern in die „Museumsstiftung Post und Telekommunikation“ des Museums für Kommunikation in Berlin fanden. Sie sind ein einzigartiger Einblick in das Leben einer jungen Deutschen im von den Nazis besetzten Paris während des Zweiten Weltkriegs. Anders als der berühmte Schriftsteller Ernst Jünger, der ebenfalls während dieser Zeit in Paris war, bieten ihre Aufzeichnungen eine authentische und ungefilterte Perspektive auf den Alltag der deutschen Besatzung.
Es ist der Verdienst der Historikerin Corinna von List und Dorothea Garcia-Cerro, dass wir diese wertvollen Aufzeichnungen heute lesen können. Sie haben die Briefe transkribiert und in dem Buch „Meine Lieben daheim. Briefe aus Paris 1940–1944″ herausgegeben. Sie zeigen unverfälscht den Alltag einer jungen Frau, die neugierig und ohne Vorurteile auf das deutsche Nachbarland zuging und dabei die Auswirkungen des Krieges und der deutschen Besatzung in Paris miterlebte.

Meine Lieben daheim. Briefe aus Paris 1940–1944
hrsg. von Corinna von List und Dorothea Garcia-Cerro
Lukas Verlag für Kunst- und Geistesgeschichte, Berlin 2022

Samstags zum NoonSong

Fast 1200 verschiedene Chorwerke hat das Vokalensemble sirvantes berlin unter der Leitung von Stefan Schuck in den letzten 15 Jahren beim NoonSong bereits zur Aufführung gebracht. Und jetzt, nach der Sommerpause, geht es weiter: Motetten von Bach, Gregorianische Choräle, Chormusik von Monteverdi bis ins 21. Jahrhundert und über 20 Neueinstudierungen erwarten die Chorbegeisterten an jedem dritten Samstag im Monat in der Kirche am Hohenzollerndamm. So schön kann ein Kirchenbesuch sein! Der Eintritt ist frei. Die Kirche öffnet ab 11.30 Uhr, zeitiges Erscheinen ist aufgrund der begrenzten Sitzplatzkapazität angeraten.

Kirche am Hohenzollernplatz
Nassauische Str. 67 ·
10717 Berlin

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