Die Kulturtipps im Juni entführen uns aufs Land und ins Schloss, zeigen aber auch die Magie der Masken.

Landpartien

Sommerzeit ist immer auch Festivalzeit. Wie wäre es, sich auf den Weg zu machen und ländliche, kleine oder größere Orte und geheime Winkel zu entdecken? Auf nach Brandenburg! Seit über 30 Jahren präsentiert sich das Bundesland mit musikalisch hochkarätigen Landpartien, die nicht nur zu landschaftlichen Neuentdeckungen einladen, sondern auch Beiprogrammen, wie Literaturlesungen in Stadt- oder Dorfkirchen, die zum Verweilen einladen und die Besucher animiert, die Region mit zu entdecken. Das Kulturland Brandenburg ist ähnlich fein, sensibel und komplex wie die Musik, die wir mit den Landpartien dorthin bringen. So möchten die Brandenburgischen Sommerkonzerte einen Beitrag leisten, dass Menschen gemeinsam in der Natur Kultur erleben und sich dabei um beides – Natur und Kultur – kümmern, beziehungsweise beides wertschätzen“, erklärt Wolfram Korr, Geschäftsführer der Brandenburgischen Sommerkonzerte. Musikalisch präsentiert das Festival Spitzenkultur, angefangen beim Juilliard String Quartet New York oder den Siemens-Musikpreisträger Pierre-Laurent Aimard am Piano über die Sopranistin Anna Maria Kauffmann mit den größten Musical Hits, begleitet vom deutschen Filmorchester bis zu Soul-Star Max Mutzke. Der Musikgenuss ist garantiert!

Schloss Rheinsberg

Rheinsberg ist nicht nur bekannte für sein schönes Schloss, sondern auch für sein 1990 gegründetes  Internationalen Festival junger Opernsänger*innen. Hier präsentieren die Preisträger des Internationalen Gesangswettbewerbs der Kammeroper ein hochkarätiges Programm. Nicht wenige von ihnen stehen bereits einige Jahre später auf den großen Opernbühnen der Welt. Operngala, Wandelkonzerte, aber auch das selten zu erlebende Ballett „Die Geschöpfe des Prometheus“ von Ludwig van Beethoven oder die Uraufführung der Oper „P“ über das Leben des Dichters Fernando Pessoa locken in diesem Sommer zwischen Juni und August in den Schlosshof, ins Heckentheater sowie in den ehemaligen Musenhof des Preußenkönigs Friedrich II., „sodass der Sommer nicht nur zum musikalischen Erlebnis wird, sondern zum Fest für alle Sinne“, schwärmt Georg Quander, künstlerischer Leiter des Festivals.

Familie Flöz

Alles begann 1994, als Hajo Schüler, Markus Michalowski und Michael Vogel beschlossen, Schauspiel durch den Einsatz von Masken neu zu beleben. „Masken zeigen viel mehr, als dass sie verbergen und machen uns empfindlich für das, was uns im Inneren bewegt“, erklärt Hajo Schüler, gemeinsam mit Michael Vogel künstlerischer Leiter der Familie Flöz. Die drei waren damals noch Studenten für körperbasiertes Theater an der Folkwang Universität der Künste in Essen. Es dauerte nicht lange und das Ensemble war auch international erfolgreich. 2001 erfolgte der Umzug nach Berlin. Es sei die ganz besondere Art, in der sie Stücke kreierten, die das Außergewöhnliche des Ensembles ausmache, betont Hajo Schüler. Die beste Idee werde genommen, egal von wem sie kommt. So käme auch immer wieder völlig Unterwartetes heraus, erklärt Schüler und ergänzt: „Das Publikum gehört für uns zu diesem Prozess dazu. Denn wenn das Stück auf das Publikum trifft, dann verändert es sich ja enorm“. Hauptausdrucksmittel sei dabei die Bewegung. Lachen könne da durchaus ein Türöffner sein, um Emotionen zuzulassen. „Wenn die Zuschauenden am Ende einer Vorstellung schockiert feststellen, dass sie die Dialoge selbst erfunden haben und auf der Bühne gar nicht gesprochen wurde, dann war es ein guter Abend“, schmunzelt Hajo Schüler. Das Ensemble spielt derzeit mit diversen Stücken in der Komödie am Kurfürstendamm im Schiller Theater. Ein ungewöhnliches Theatererlebnis!

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