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Robert Redford im Film „Ein Gauner und Gentleman“, Jewgeni Wodolaskin in seinem Roman „Luftgänger“ und die Sopranistin Kateryna Kasper laden uns ein, in die Vergangenheit zu reisen. Wir verraten Ihnen in den Rezensionen, was Sie bei diesen Kultur-Highlights erwartet. 

Filmische Gaunerzeiten: Der Film „Ein Gauner und Gentleman“ 

Er ist ein Gauner und ein Gentleman, dieser Forrest Tucker, der ein Leben lang nichts anderes gemacht hat als Banküberfälle, im Gefängnis zu sitzen und wieder auszubrechen. Es ist eine Paraderolle für den inzwischen 83-jährigen Robert Redford, dieser Räuber mit Manieren. Basierend auf wahren Tatschen nimmt uns Redford mit in die achtziger Jahre, als die Digitalisierung noch Zukunft war und Bankautomaten noch nicht erfunden. 93 Überfälle in fünf Bundesstaaten gehen auf das Konto von Forrest Tucker. Immer gejagt von John Hunt, der ihn hinter Schloss und Riegel bringen soll. „Ein Gauner und Gentleman“ ist ein wunderbar langsamer Film, mit viel Ruhe und einem amüsant-melancholischem Katz-und-Maus-Spiel, bei dem die Polizisten nicht umhinkommen, ihren alten Gegenspieler zu bewundern. Herrlich zerknittert, verschmitzt und kauzig-komisch glänzt Robert Redford als Gangster mit philosophischen Attituden. Er hat angekündigt, dass diese Rolle seine letzte vor der Kamera sei. Also: Nichts wie hin!

Ein Gauner und Gentleman 
seit 28.3.2019 im Kino 

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Literarische Revolutionszeiten: Jewgeni Wodolaskin mit „Luftgänger 

Die Tablettenschachtel auf dem Nachtisch in diesem eigenartigen Krankenhaus ist von 1999, doch die Erinnerungen, die Innokenti Platonov mühsam zurückerlangt, kreisen um das zaristische Russland, um die erste Liebe, um die Oktoberrevolution, um Terror und Lagerhaft 1930. Alles Spätere ist wie ausgelöscht. Auf Anraten des Arztes beginnt der Kranke, Tagebuch zu schreiben, um seine Erinnerungen zurückzugewinnen. Dabei spielt der russische Autor Jewgeni Wodolaskin geschickt mit den Zeitebenen. Wo eben noch die Vergangenheit war, staunt Innokenti im nächsten Moment über die Errungenschaften des Russlands um die Jahrtausendwende, wenngleich er sich schnell an Telefon und Computer gewöhnt. In schönster russischer Erzähltradition und mit einer einzigartigen poetischen Sprache folgen wir dem Kranken auf der Suche seiner ganz persönlichen verlorenen Zeit. „Luftgänger“ ist eines der schönsten Bücher, die dieser Frühling hervorgebracht hat. Mit viel Melancholie und doch spannend folgen wir einem Leben in Russland, das 1900 beginnt, 1930 aufhört und 1999 weitergeht. 

Jewgeni Wodolaskin 
Luftgänger 
Aufbau Verlag, Berlin 2019  

Musikalische Kinderzeiten: Sopranistin Kateryna Kasper  

Kinder- und Märchenländer – wer träumt nicht davon, einmal dem Erwachsenenalltag zu entfliehen und sich auszuklinken? Die Sopranistin Kateryna Kasper und der Pianist Hilko Dumno machen es möglich. Auf ihrem zauberhaften Album „O wüßt ich doch den Weg zurück… – Lieder von Kinder- und Märchenländern“ laden sie ein, gemeinsam mit Komponisten wie Clara und Robert Schumann, Modest Musorgskij, Francis Poulenc, Felix Mendelssohn-Bartholdy, Franz Schubert oder auch Johannes Brahms auf eine Zeitreise zu gehen. Gute-Nacht-, Wiegen-, Spiel- und Abenteuerlieder wechseln sich ab mit Traumszenen und Phantasiewelten Erwachsener, gespeist aus Märchen und Mythen. Ein bisschen Romantik darf natürlich auch nicht fehlen. Die Sehnsucht nach Liebe fehlt ebenso wenig wie die nach fernen Ländern oder der Heimat. Aufgenommen im schönen Konzertraum der Villa Wahnfried, dem Haus Richard Wagners in Bayreuth, spielt Hilko Dumno auf einem Flügel von 1876, den der Komponist als persönliches Geschenk von der Firma Steinway aus New York erhielt. Auf dieser stimmungsvollen CD geht es weniger um den glasklaren Klang als um die Atmosphäre, die Lieder und Aufnahme atmen. Und gerade das macht sie so einzigartig und hörenswert.

Kateryna Kasper (Sopran)/Hilko Dumno (Piano) 
O wüßt ich doch den Weg zurück… Lieder von Kinder- und Märchenländern 
TyXart 2018 

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