Wenn der Feierabend ruft, stellt sich nicht selten die Frage: Jetzt ein Buch lesen oder lieber einen Film schauen? Kontra Buch: Zu lesen dauert deutlich länger als einen Film zu schauen. Und doch lohnt sich der Griff zur Geschichte in Buchform, denn hier entfaltet sich die Story, Figuren können sich entwickeln und so mancher Hintergrund kann wortreicher erläutert werden als in einem Film.
Wir haben sechs Geschichten herausgesucht, zu denen es gute Filme gibt – aber eben auch sehr lesenswerte Bücher.
Shining
Bereits 1980 kam der Film des Regisseurs Stanley Kubrick in die Kinos, dessen Vorlage das gleichnamige Buch von Stephen King ist. Während Szenen des Films auch 37 Jahre nach Erscheinen in Form von GIFs immer wieder geteilt werden, erhielt das Buch 2013 mit „Doktor Sleep“ eine Fortsetzung. Aber nicht nur aus diesem Grund lohnt es sich, auch den Text zu lesen: Denn anders als im Film erwachen da die Heckenfiguren zum Leben (und ja, das ist deutlich gruseliger als es klingt) und auch sonst warten Buch-only-Überraschungen auf den Leser.
Der große Gatsby
Auch wenn der Roman vor über 90 Jahren erschien: F. Scott Fitzgeralds „Der große Gatsby“ ist auch heute noch lesenswert. Wie es der US-amerikanische Schriftsteller schafft, die wilden 20er Jahre einzufangen, Sehnsucht in Worte zu fassen und mit literarischen Motiven spielt, ist groß. So groß, dass sowohl Robert Redford als auch Leonoardo DiCaprio schon Jay Gatsby ihr Gesicht liehen.
Der Teufel trägt Prada
Falls es überhaupt eine Rolle gibt, in der Meryl Streep nicht grandios ist, wird es sicherlich nicht ihre Besetzung in „Der Teufel trägt Prada“ sein. Denn als Miranda Priestly, Chefredakteurin des Modemagazins Runway, wird sie unvergessen bleiben. Und auch, wenn das Buch von Lauren Weisberger logischerweise ohne Amerikas Grande Dame der Schauspielerei auskommen muss, unterhält das Buch wie auch sein filmisches Pendant. Eifrige Leser können sich übrigens gleich auch über das Sequel „Die Rache trägt Prada. Der Teufel kehrt zurück“ hermachen. Dazu gibt es auch noch keinen Film.
Die Harry-Potter-Reihe
Wahrscheinlich hat jeder schon mal vom Zauberschüler Harry Potter gehört, aber genauso wahrscheinlich hat noch nicht jeder die Bücher von J. K. Rowling gelesen. Wir können nur sagen: Es lohnt sich! Viele kleine Verweise, Hintergründe und schöne Szenen warten auf den Leser, die naturgemäß nicht alle in den Filmen einen Platz gefunden haben.
Zwei an einem Tag
Nochmal ein Film mit Anne Hathaway in der Hauptrolle, dessen Buchvorlage lesenswert ist. Dabei ist „Zwei an einem Tag“ an vielen Stellen ähnlich lustig, aber eben insgesamt deutlich trauriger als „Der Teufel trägt Prada“, in dem Hathaway ebenfalls mitspielt. Denn der 15. Juli jeden Jahres – daher auch das Wortspiel im englischen Titel „One Day“ – ist für beide Protagonisten aus „Zwei an einem Tag“ prägend, positiv wie negativ.
Krabat
Wahrscheinlich ist keine Kindheit ohne ein Buch von Otfried Preußler ausgekommen: Egal ob „Die kleine Hexe“, „Der Räuber Hotzenplotz“ oder eben „Krabat“ – jedem Buch des Autors wohnt ein besonderer Zauber inne. Als dann 2008 der Film mit deutschen Schauspielstars wie David Kross, Daniel Brühl und Robert Stadlober in die Kinos kam, erlangte auch das Buch rund um die Vorgänge auf der Wassermühle wieder zunehmende Bekanntheit. Grund genug, mal wieder reinzulesen.
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Titelbild: panthermedia.net / Kiyoshi Takahase Segundo