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Jetzt ist es wieder soweit: Die Frankfurter Buchmesse versammelt novitätenstarke Verlage, spannende neue Bücher und interessierte Besucher. Neben der Literatur wird aber – typisch für Messen jeglicher Branchen – auch kritisch auf die eigene Branche geblickt: Wie schlägt sich das Medium Buch in Zeiten der Digitalisierung? Welche Verlage reagieren wie auf die Veränderungen? Und was bringt die Zukunft für die Buchbranche?

Kurz vorm Start der Buchmesse hat der Murmann Verlag eine Umfrage mit repräsentativer Verteilung veröffentlicht, die das Institut für mobile Marktforschung Appinio durchführte – und liefert Antworten, wie und wo Neuerscheinungen im modernen Medienmix wahrgenommen werden und was einen guten Verlag heute ausmacht. Deutlich wird dabei: Die Digitalisierung macht auch vor der Buchbranche nicht halt, denn viele Deutsche erfahren auf digitalen Kanälen von Neuerscheinungen – und erwarten auch die Weiterentwicklung von Verlagen.

Buchneuerscheinungen: Medien und Influencer wichtiger als persönliche Empfehlungen

Die Befragten erfahren von Buchneuheiten vor allem über klassische Medien, also TV, Zeitungen und (Online)-Magazine – das geben 39,2 Prozent der Teilnehmer an (Mehrfachnennung möglich). Knapp ein Drittel (32,4 Prozent) wird beim Online-Stöbern in der Buchhandlung auf Novitäten aufmerksam. Beim Offline-Stöbern in Buchhandlungen sind es weniger, nämlich nur 18,9 Prozent, die auf Neuerscheinungen stoßen. Ebenfalls ein zentraler Touchpoint für jüngere Leser sind die Social-Media-Posts von Influencern und bekannten Personen – damit werden 38,4 Prozent der 18- bis 24-Jährigen auf Novitäten aufmerksam, bei den 25- bis 34-Jährigen ist es rund jeder Vierte (24,5 Prozent), bei den über 35-Jährigen 23,6 Prozent. Gesamt betrachtet sind Social-Media-Posts von (Internet-)Promis mit 27,5 Prozent der drittwichtigste Kontaktpunkt, wenn es um Neuerscheinungen geht.

Interessant jedoch: Nur, weil ein Kanal digital ist, heißt das noch lange nicht, dass die Befragten von Bucherscheinungen auch wirklich erfahren. So sind Hinweise von Freunden und Familie online (19,5 Prozent) weniger wichtig als offline (22,1 Prozent). Und auch die Angebote von Verlagen, etwa über Social Media und Newsletter, sind nur für 18 Prozent die Orte, an denen sie auf Buchneuerscheinungen aufmerksam werden. Jene, die also Novitäten einordnen – Medien, Buchhandlungen und Multiplikatoren – scheinen weiterhin von zentraler Bedeutung für das Bekanntmachen von Büchern zu sein.

 

Bewertung von Verlagen: Programm, Inhalt und Innovation entscheidend

Und was erwarten die Befragten nun von guten Verlagen heutzutage? Die Antwort ist zunächst einmal erleichternd für die Buchmacher: 35,7 Prozent der Befragten geben an, ein gutes Programm, also eine gute Auswahl an Themen und Autoren, mache gute Buchverlage heute aus. Nahezu genauso wichtig werden inhaltlich sorgfältig entwickelte Bücher eingeschätzt (34,3 Prozent). Beide Aspekte gehören für die meisten klassischen Verlage zur natürlichen DNA. Doch das Aber lässt nicht auf sich warten: Fast jeder Vierte (23,5 Prozent) findet, dass gute Buchverlage heute neben Buch und E-Book weitere Medien entwickeln sollten, z. B. Apps.

Auch Online und in Social Media aktiv zu sein, findet mehr als jeder Fünfte (22,7 Prozent) wichtig. Entsprechend gibt es durchaus Befragte, die eine intensive Kommunikation mit den Lesern von einem guten Verlag erwarten, doch dies sind nur 17,2 Prozent. Damit werden von Buchverlagen neue Kompetenzen erwartet – für die natürlich auch passende Mitarbeiter und Prozesse gebraucht werden.

Was den Deutschen als Bewertung für einen guten Verlag weniger wichtig scheint, sind zusätzliche Angebote von Veranstaltungen, etwa Lesungen und Konferenzen (15,1 Prozent) sowie ein klares inhaltliches Profil des Verlags, etwa mit Fokus auf Krimis oder Sachbücher (15,5 Prozent). Und auch die Produktion von Bestseller-Büchern macht nur für 15,2 Prozent einen guten Verlag aus. Autoren untereinander und mit Lesern zu vernetzen (14,6 Prozent), eine besonders intensive Arbeit mit den Autoren (14,2 Prozent) sowie besonders ausgestattete Bücher (12,2 Prozent, Mehrfachauswahl möglich) hielten die Befragten weniger relevant für einen guten Verlag.

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