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Ein frisches Glas Erdbeermarmelade. Daneben das warme Croissant. Es ist Sonntag. Wie feste würdest du drehen, um dieses Glas aufzubekommen?

In der Welt von Märkten, Unternehmen und Produkten ist es gerade angesagt, in bestimmten Situation nicht immer gaaanz so feste zu drehen. Zum Beispiel, wenn es um Neues geht. Lieber Ausprobieren statt Forcieren. Denn die Welt spielt verrückt und die Zukunft ist unberechenbar. Wenn wir nicht wissen, was hinter der Kuppe kommt, welche Entwicklung uns hinter dem Hügel erwarten, werden wir tendenziell eher vom Gas gehen, als maximal ins Ungewisse zu beschleunigen. Wir tasten uns ran. Das ist einfach nachzufühlen.

Aber es gibt ja Dinge, die brauchen Nachdruck und Ernsthaftigkeit, um Realität zu werden: Neue, aber offene Marmeladengläser. Neue, aber erfolgreiche Ideen. Neue, aber erfolgreiche Produkte. Denn Neu kämpft immer gegen Alt, egal ob im Ladenregal, Bundestag oder unserem Unterbewusstsein. Gewohnheit, eine über 70 Jahre eingegroovte Industriepolitik oder einfach unsere Kraft und Liebe, die wir in unser Bisheriges investiert haben, machen uns das Loslassen schwer, und das Etablieren von Neuem kraftintensiv.

Autorenfoto von Pascal Gemmer

Autor und Markenstratege Pascal Gemmer (Foto: Ludwig Kannicht)

Nur: Vollen Einsatz, alle Liebe, alles Geld auf etwas Neues setzen, ist riskant. Lieber vernünftig unseren Einsatz verteilen, verschiedene Dinge ausprobieren, und damit unser Verlust-Risiko minimieren. Aber im Unterschied zu Pferdewetten oder Aktien-Zukäufen verändern wir mit der Höhe unseres Einsatzes für eine neue Idee meist beträchtlich deren Gewinn-Wahrscheinlichkeit. Viele Dinge, ob Ideen oder neue Produkte folgen der Logik einer Kugel auf einer Rampe. Wir können die Kugel etwas anschieben…und nichts passiert. Wir können etwas mehr pushen, und die Kugel kommt wieder zurück. Erst, wenn wir über eine gewisse Schwelle kommen, kommt die Kugel über die Rampe hinweg…und wir haben etwas verändert. Erst wenn die Butter eine gewisse Dicke hat, schmeckt das Brot.

Wann ist der richtige Zeitpunkt, um die Butter aufzutragen?

Wenn wir unsere Kraft und unser Geld bündeln, hält beides natürlich nicht so lange. Und damit stellt sich umso mehr die Frage: Wann ist für uns der richtige Zeitpunkt, um die Butter aufzutragen? Wann sind wir noch zu früh, wann sind wir schon zu spät? Was wäre ein gutes Timing für unsere Initiative? Das ist eine ziemlich gute und wichtige Frage. Denn neben viel Kraft sind die gerade entstehenden glückliche Umstände die zweite wichtige Zutat, um etwas Neues von Relevanz zu schaffen. Und so wie wir beim Öffnen des Marmeladenglases ein gutes Gefühl haben, dass der Sonntag ein guter Tag dafür ist, so können wir für viele Dinge im Leben und im Geschäft einen Blick für den richtigen Zeitpunkt entwickeln.

In seinem neuen Buch Timing! Unsere Chancen in turbulenten Märkten beschreibt Pascal Gemmer hierzu ein verblüffend einfaches Modell, mit dem wir unseren Blick schärfen können, wann die Zeit für bestimmte Ideen reif ist.

Pascal ist Mitgründer der legendären Berliner Innovationsagentur Dark Horse und Co-Autor diverser Kategorie-Bestseller aus den Regalen Strategie, Innovation, User Centered Design.

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