Subscribe & Follow:

Die Geschichte der BioNTech-Gründer Uğur Şahin und Özlem Türeci hat für eine der wenigen Lichtblicke in der Pandemie gesorgt. Mit „Project Lightspeed“ haben sie nicht nur in kürzester Zeit einen Impfstoff gegen Covid-19 entwickelt, sondern auch gezeigt, dass sich Gemeinwohlorientierung und finanzielle Rendite nicht ausschließen. Dabei erfordert der Weg hin zu einem finanziell profitablen und gleichzeitig – Stichwort Purpose Economy – gesellschaftlich wertvollen Projekt viel Mut, Hartnäckigkeit und Erfindergeist. 

Genau diesem Spannungsfeld hat sich der Migros-Pionierfonds verschrieben. Sein Credo: Fortschritt entsteht, wenn Menschen mit mutigen Ideen und Tatkraft gegen festgefahrene Strukturen antreten. Der Migros-Pionierfonds unterstützt deshalb Pionier*innen, die den Aufbruch wagen und eine verantwortungsbewusstere Gesellschaft mitgestalten wollen. Getreu dieser Vision hat der Pionierfonds bereits über 100 Projekte an den Start gebracht und bei der Verwirklichung ihrer Ideen begleitet.  Doch was braucht es genau, wenn bahnbrechende Ideen Wirklichkeit werden sollen? Wie stelle ich mein Team auf? Wie schmiede ich erfolgreich Allianzen? Und wie erziele ich möglichst viel Wirkung? In »Von 0 auf 100! Das Handbuch für Pionier*innen« haben 23 Autor*innen ihre Lehren aus 100 Pionierprojekten gesammelt und zu Papier gebracht. Für das Murmann Magazin hat der Leiter des Pionierfonds, Stefan Schöbi, acht handfeste Tipps für erfolgreiche Pionierprojekte zusammengefasst.

1. Keine Angst vor der Vision

Es lohnt sich, ganz am Anfang vom Ende her zu denken und mit der Vision zu starten. Fragt euch: Zu welchem gesellschaftlichen Wandel wollt ihr mit eurem Projekt beitragen? Was soll ich zum Guten verändern? Und welche Zielgruppe muss ihr Verhalten wie ändern, damit die Vision Wirklichkeit wird? Anders gesagt: Problem und Vision sind die Vorder- und Rückseite derselben Medaille.

2. Groß genug denken

Stellt euch das Projekt grösser vor als die Idee, mit der alles anfing. Prüft eure bisherigen Überlegungen stets auf Herz und Nieren. Gibt es weitere Projektziele, Zielgruppen oder Angebote, die ihr bislang noch nicht aktiv mitgedacht habt, die aber für den Erfolg eurer Idee zwingend nötig sind? Je intensiver ihr eure Idee herausfordert, desto schärfer wird der Nutzen für die potentielle Zielgruppe.

3. Impact First

Fokussiert zu Beginn auf Wirkung, erst später auf Effizienz und Schnelligkeit. Ein wirkungsvolles Projekt erfolgreich auf die Beine zu stellen, ist eine echte Herausforderung. Dieser Prozess braucht deshalb nicht Geschwindigkeit, sondern Zeit, Energie und die richtige Haltung. Effizienz und Schnelligkeit sind Mittel, die Wirkung eurer Idee ist der Zweck eures Projekts. Versucht dabei möglichst, die Wirkung eures Projekts anhand konkreter Ergebnisse messbar zu machen.

4. Der Kunde im Zentrum

Versucht, wie eure Zielgruppe zu denken. Am besten noch ein bisschen darüber hinaus. Eure Idee muss primär nicht euch selbst, sondern eurer Zielgruppe gefallen. Geht deshalb dorthin, wo eure Zielgruppe ist. Sprecht die Menschen vor Ort direkt an und versucht, eure Idee zu verkaufen. Bringt eure Idee in wenigen Sätzen verständlich auf den Punkt, beispielsweise in einem 60-sekündigen Elevator-Pitch oder in konkreten Verkaufsgesprächen. 

Auf den Punkt gebracht: Was braucht der Kunde?

5. Ohne Team läuft nichts

Das Team ist wichtiger als die Idee. Denn es braucht Menschen, die eine Idee in die Tat umsetzen. Tut euch mit Partner*innen zusammen, die euch ergänzen – fachlich wie menschlich. Sucht euch keine Ebenbilder, sondern komplementäre Kompetenzen. Seid dabei vor allem ehrlich zu euren Mitstreiter*innen, vor allem aber auch zu euch selbst: Was könnt ihr gut? Was können andere Teammitglieder besser? Wessen Zeit ist in welchem Themenfeld am besten investiert?

6. Sorgt für die Startfinanzierung

Gliedert das Projekt in thematische Teilprojekte, das vereinfacht die Finanzierung. Das nötige Startkapital setzt sich nicht selten aus mehreren kleineren Beiträgen zusammen – jede*r neue Geldgeber*in springt wieder auf ganz andere Themen und Zielsetzungen an. Je diverser sich euer Projekt aufstellt, desto diverser die Finanzierungsmöglichkeiten und damit auch der Handlungsspielraum eures Projekts.

7. Experimentieren, experimentieren, experimentieren

Das experimentelle Mindset gewinnt: Bleibt neugierig. Zu einem Pionierprojekt gehört auch die Haltung, Dinge auszuprobieren, bevor man sich eine feste Meinung macht. Resultate von Experimenten können auch auf neue, spannende Fährten bringen. So lassen sich neue Zielgruppen erschließen, ihr fordert eure ursprüngliche Vision heraus und geht neue Wege.

8. Allein geht es nicht

Nutzt jede Erfolgswelle, um neue Allianzen zu schmieden. Überlegt euch frühzeitig, wie ihr euer Angebot langfristig am Leben haltet. Dazu gehört auch, dass ihr euch einen Überblick über vergleichbare Initiativen und Angebote verschafft und diesen laufend verfeinert. Denkt dabei wie erwähnt immer an die Wirkung eures Projekts: Welche Partner*innen können euch helfen, mit eurem Projekt möglichst großen Impact zu entfalten?

Sie mochten den Artikel? Dann folgen Sie uns doch bei Twitter, Facebook oder LinkedIn und bleiben Sie über neue Themen auf dem Laufenden!

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen

Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden.

Schließen