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Weltweit nutzen über 4,5 Milliarden Menschen das Internet. Die Navigation dabei findet vor allem über Suchmaschinen statt, worin ein enormes wirtschaftliches Potential liegt – das vor allem Google mit einem Marktanteil von weltweit aktuell rund 92 Prozent ausschöpfen kann. Und doch gibt es sie – die kleineren Suchmaschinen, von denen einige ihren Fokus nicht auf Profit, sondern Nachhaltigkeit, Datenschutz und soziale Verantwortung gelegt haben. Wie die sozial-nachhaltige Suchmaschine Gexsi.

Was Gexsi ist

Die Gründer von Gexsi haben es sich zum Ziel gesetzt, einen Teil des Umsatzes von Internet-Suchmaschinen in den Social-Entrepreneurship-Sektor umzuleiten, wollen also jene unterstützen, die die Welt mit ihren Unternehmungen und Ideen ein bisschen besser machen wollen. „Ganz viele Gründer, die mit einem innovativen Geschäftsmodell eine soziale oder ökologische Herausforderung schließen wollen, sitzen zwischen den Stühlen. Für Investoren sind sie nicht profitorientiert genug, für Stiftungen oder öffentliche Träger zu unternehmerisch“, so Gexsi-Mitbegründer Andreas Renner.

Hier setzt Gexsi an und will die im Investitionslücke im Bereich nachhaltiger und sozialer Wirtschaft schließen. Die Idee dafür – ein Global Exchange for Social Investment, kurz: GEXSI – existiere schon länger, sei jedoch immer wieder auf Probleme im Zusammenbringen von Projekten mit Investoren gestoßen. Seit 2017 soll nun, statt einzelner Investoren, eine Suchmaschine die Finanzierung sozialer Innovationsprojekte ermöglichen: „Lediglich der Name erinnert an unsere Historie mit seiner Vision, die gleichgeblieben ist“, so Renner.

Wie Gexsi funktioniert

Wie genau funktioniert es also, mit Suchanfragen Gutes zu tun? Gexsi fährt eine zweigleisige Förderstrategie. Zum einen wird ein Großteil der Einnahmen als finanzielle Unterstützung an die innovativen, sozial-nachhaltigen Projektpartnerschaften gespendet. Zum anderen soll den Projekten zu mehr Sichtbarkeit und Reichweite verholfen werden. Co-Founder Andreas Renner: Die von uns unterstützen Projekte profitieren nicht allein von dem Geld, das wir mit Hilfe der Suchmaschine generieren, sondern auch durch die Sichtbarkeit, die wir ihnen geben. Auch wählen wir gezielt Projekte aus, die Denkanstöße geben und unsere Nutzer inspirieren.“

Als Beispiele nennt er die Beteiligung an der Crowdfundingkampagne für plastikfreie Kaugummis (Forest Gum) oder die Unterstützung einer sozialen Alternative zu Airbnb (Socialbnb). Neben der direkten Unterstützung einzelner Projekte sei Gexsis langfristiges Ziel aber auch, durch das Teilen der Geschichten von positiven Lösungen möglichst viele Menschen zu erreichen und idealerweise zu eigenem Engagement zu inspirieren.

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Was Gexsi von anderen Suchmaschinen unterscheidet

Nun ist die Idee einer nachhaltigen und sozial verträglichen Suchmaschine nicht neu: Ob Ecosia, Qwant oder Lilo, es gibt bereits diverse Anbieter, die mit dem Ziel ökologischer und sozialer Nachhaltigkeit das Internet durchsuchbar machen. Doch neben den Gemeinsamkeiten – dem nachhaltigen Anspruch und der geteilten Technologieplattform Bing – sieht Gexsi Mitgründer Andreas Renner im Wirkungsansatz seiner Suchmaschine ein Alleinstellungsmerkmal: Wenn es gelingt, einem Social Entrepreneur in einer kritischen Phase zu helfen und dieser dann die nächsten 20 Jahre sein Konzept ausbauen kann, ist der Impact nahezu unendlich.“

Und auch an anderer Stelle sieht Renner ein Unterscheidungsmerkmal von Gexsi: „Unsere Suchvorschläge enthalten beispielsweise auch direkte Links auf Seiten wie zum Beispiel der Deutschen Bahn. Wer ein Ticket kauft, generiert zugleich eine Provision für einen guten Zweck.“

Wie nachhaltig ist Gexsi selbst?

Hinsichtlich der eigenen Nachhaltigkeit erklärt Renner, mit Wasserkraft bei den eigenen Servern zu arbeiten, zudem erfolge die Verarbeitung der Daten via Bing über CO2 neutrale Datenzentren. Anders als andere Anbieter werde aber nicht zusätzlich in erneuerbare Energien in Europa investiert: „Das können kommerzielle Investoren auch ohne unsere Hilfe. Wir möchten unsere Gelder dort einsetzen, wo andere Geldgeber an Grenzen stoßen und so die Wirkung am größten ist. Viele der von uns geförderten Projekte haben einen erheblichen CO2-Einspareffekt, dies jedoch stets in Verbindung mit ihrer positiven sozialen Wirkung.“ 

Bei der Auswahl der Kooperationen und der Beurteilung von deren sozial-ökologischer Bedeutung, orientiert sich Gexsi an den 17 Nachhaltigkeitszielen der UN, den Sustainable Development Goals – kurz SDGs. Anhand derer werden die Projektpartnerschaften ausgewählt, wobei es Gexsi – neben deren Beitrag zur Erfüllung der SDGs – besonders auf den Innovationscharakter der Projekte ankommt. Die Auswahl verläuft auf Basis einer eigenen Scorecard. Ziel sei es innovative, lokale Lösungen für globale Problemstellungen auf ihrem Weg zu unterstützen, erklärt Renner: „Eine größere Herausforderung ist für uns, den richtigen Mix zwischen regionalen und internationalen Projekten zu finden. Mein Eindruck ist: Wir werden überall und gleichzeitig gebraucht.“

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