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Der Sprung von der Schulbank in die Uni-Hörsäle oder den Azubi-Alltag in einem Unternehmen kann ein Kulturschock sein: Da sind neue Menschen, neue Aufgaben und ganz viel Unbekanntes. Und außerdem die bange Frage: Passt der Studiengang überhaupt zu mir oder wäre eine Ausbildung nicht besser? Oder andersrum. „One Week Experience“ aus Berlin setzt genau da an und lässt Schüler schnuppern – in Unis oder in Betrieben. Eine Woche, begleitet von einem Gastgeber.

Svanja Kleemann, Gründerin und Geschäftsführung von „One Week Experience“ hat uns erklärt, wie die Schnupperwochen funktionieren und was hinter dem Social Startup steckt.

Svanja, der Girls- bzw. Boys-Day ist mittlerweile in den Schulen etabliert. Böse gefragt: Wofür braucht es dann „One Week Experience“?
Ja, der Girls- bzw. Boys-Day ist eine super Sache. Mit unseren „One Week Experience“-Schnupperwochen in Unternehmen („One Week Azubi“ (OWA)) und Hochschulen („One Week Student“ (OWS)) gehen wir jedoch noch einen Schritt weiter: Die Teilnehmenden sollen wirklich eine Woche lang hautnah erleben, wie der Alltag eines Studierenden oder Azubis ist und was es bedeutet, ein Studi bzw. Azubi dieser Fachrichtung zu sein, quasi ein Reality-Check.
Der Fokus liegt dabei auf den Ausbildungs- bzw Studieninhalten an sich. OWS-Teilnehmende begleiten ihren Gastgebenden also eine Woche lang mit zu Vorlesungen, Seminaren, mit in die Mensa und die Bibliothek und sind auch beim Koch-Abend in der WG oder beim Feiern dabei. OWA-Teilnehmende begleiten ihren Gastgebenden entsprechend mit in den Betrieb, zu Meetings und auch in die Berufsschule. Anders als beim Girls- bzw. Boys-Day haben die Teilnehmenden also für eine Woche einen Buddy an ihrer Seite, der persönliche Erfahrungen teilt und alle Fragen rund um Studium & Uni bzw. Ausbildung & Unternehmen beantwortet.

Was halten denn die Unis oder Betriebe davon, wenn plötzlich ein schnuppernder Schüler mit dabei ist?
Gerade die Unternehmen finden das super und kooperieren genau deshalb mit uns. Die sind ja Jahr für Jahr auf der Suche nach neuen Azubis und können dadurch ihr Unternehmen und ihre Ausbildungsberufe bei den Jugendlichen vorstellen und im Idealfall direkt neue Azubis gewinnen. Und auch Hochschulen möchten ihre Studiengänge bei den Jugendlichen bekannter machen.

Svanja Kleemann, Gründerin von One Week Experience

Svanja Kleemann, Gründerin von One Week Experience. Foto: One Week Experience

Mit „One Week Student“ seid ihr 2012 gestartet, „One Week Azubi“ kam 2016 dazu. Wie viele Tandems habt ihr denn schon vermitteln können?
Genau, 2012 haben wir „One Week Student“ ins Leben gerufen – damals noch als Studenteninitiative. Seit knapp einem Jahr sind wir ein richtiges Social Startup und haben Ende Juli letzten Jahres dann das Programm „One Week Azubi“ hinzugegründet. Damit wollen wir ganzheitlich Orientierung ermöglichen. Wir haben bereits über 700 Schnupperwochen vermittelt.

Ihr bezeichnet euch als Social Startup. Bedeutet das, dass ihr mit der Vermittlung kein Geld verdient?
Die Teilnahme an unseren Programmen ist für alle Interessierten kostenlos. Die Studis und Azubis, die Schnupperwochen anbieten, tun dies ehrenamtlich und erhalten von uns ein Zertifikat über ihr ehrenamtliches Engagement mit dem Logo des BMBF, unter dessen Schirmherrschaft unser Verein steht. Natürlich müssen wir trotzdem Geld verdienen, aber eben nicht durch die Teilnehmer*innen.

Das Team von One Week Experience

Das Team von One Week Experience. Foto: One Week Experience

Sind eure Mitarbeiter dann auch ehrenamtlich dabei?
Teils teils. Unser Team besteht derzeit aus zwölf Angestellten und sechs Ehrenamtlichen sowie Praktikanten.

Wenn alles glatt läuft – was habt ihr dann bis Ende 2017 geschafft?
Bis Ende 2017 wollen wir unser Business Model etabliert haben, „One Week Azubi“ auf weitere Bundesländer ausweiten (bisher gibt es dieses Programm in Berlin und NRW), „One Week Student“ ins Ausland bringen und weitere Impact Investitionen aufnehmen, um noch viel mehr Schnupperwochen zu ermöglichen – insbesondere für diejenigen, die diesen Reality Check auf Augenhöhe am meisten brauchen: benachteiligte Jugendliche.

Dieser Beitrag erschien in ähnlicher Weise zuerst auf der mittlerweile eingestellten Seite So. Digi. Pop..

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