Ein neues Projekt oder die nächste Präsentation stehen an und wie immer sind sie heiß begehrt: neue Ideen. Aber woher sollen die kommen im stressigen Arbeitsalltag? Wir wollten das von Business-Experten wie Investor Frank Thelen oder Michael Pachmajer, Direktor im Consulting bei PwC, wissen und haben sie gefragt:

„Wie kommen Sie auf neue Ideen?“

Ihre Antworten zeigen, wie unsere Business-Experten auf neue Ideen kommen und welche Rolle Momente der Ruhe dabei spielen.

Frank Thelen, Investor und Autor von „Startup-DNA“

Oft bin ich von einem Thema so fasziniert, dass ich mich sehr intensiv damit beschäftige und daraus entwickelt sich dann eine neue Idee – wie zum Beispiel bei dem Fotoservice ip.labs. Oder aber, sie entsteht aus der Notwendigkeit heraus: so wie bei doo. Es hat mich wahnsinnig gemacht, dass wir immer noch so viel Papier verschwenden – daraus entstand die Idee zur digitalen Dokumentenplattform. Meiner Meinung nach kann eine gute Idee nur dann entstehen, wenn man sich aus eigenem Interesse heraus mit etwas intensiv beschäftigt – und nicht, wenn man krampfhaft auf der Suche nach einer neuen Idee ist.

Bernadette Tillmanns-Estorf, HR- und Kommunikationsexpertin von B. Braun sowie Co-Autorin von „Tasks & Teams“

Viele Ideen kommen zu mir und das in unterschiedlichsten Situationen. Und wenn ich zur Ruhe komme und mein Kopf frei wird, kommen mir Gedanken, die es sich lohnt weiterzuspinnen. Ganz sicher entstehen gute Ideen immer durch Dialog mit anderen und Inspiration von außen. Deshalb ist es wichtig, wach und neugierig zu sein.

Andri und Gieri Hinnen, Autoren von „Reframe it!“

Ideen finden uns meist beim Bücherlesen, Filmeschauen, Musikhören, Meditieren – oder bei der Diskussion übers Musikhören, Bücherlesen und Filmeschauen, am besten bei einem Drink an der Bar, bei einer Wanderung im Engadin oder bei einer sonntagnachmittäglichen Joggingrunde im Zürcher Wald.

Oliver Greiner, Strategieberater bei Horváth & Partners und Autor von „Touchdown“

Was ich brauche, ist eine interessante Frage und Zeit, mich auf diese zu konzentrieren. Dabei spielt es keine Rolle, ob ich daheim bin, im Büro, in einem lauten Café oder in einem überfüllten Zug. Kopfhörer auf, mir bekannte Musik laufen lassen – und in mich reinhorchen. Dabei kommt mir sicherlich mein Wissen über Kreativitätstechniken zugute – ich versuche, Dinge immer aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten und neu zu denken. Ein toller Kreativitätsbooster ist für mich übrigens inzwischen auch das Internet geworden. Wenn ich nach Lösungen suche, gebe ich manchmal wild Stichworte ein und prüfe, welche Themen und Bilder aufkommen. Dies führt mich auf neue Pfade, von denen aus ich gut weiterdenken kann.

Michael Pachmajer, Direktor im Consulting bei PwC und Co-Autor von „d.quarks“

Indem ich mich an Orte größter Entspannung begebe. Mein bester Ideen-Ort ist mein Badezimmer. Hier gibt es keinen Alltag, kein Business, hier konzentriere ich mich auf mich selbst und lasse meinen Gedanken freien Lauf.

Christopher Rheidt, Geschäftsführer TA Triumph-Adler, und Daniel Wagenführer, General Manager Business Development & New Business bei TA Triumph-Adler, sowie Autoren von „Digital Tour Book“

Christopher Rheidt: Ich frühstücke nicht. Wenn ich morgens mit leichtem, frischem Kopf einen Kaffee trinke, lasse ich meinen Gedanken freien Lauf. Dabei begegnen sich Erinnerungen, Fragen, Meinungen und Thesen – und das ein oder andere Mal kommt mir dabei eine gute Idee. Weil mir das auch nachts passiert, liegt immer ein Notizbuch auf meinem Nachttisch. Wichtig ist dann, die Ideen mit anderen zu teilen, um sie auf Schwächen zu testen.

Daniel Wagenführer: Ich versuche, mich nicht zu lange mit naheliegenden Gedanken aufzuhalten und stelle mir immer wieder genreübergreifend Fragen. Anders ausgedrückt: Wie lässt sich aus A und B ein C machen, das echten Mehrwert liefert? In den Antworten auf diese Frage schlummern Ideen.

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