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Die Kulturtipps im Juni verzaubern mit ungewöhnlichen Klängen, lassen im Kriminaltheater mitfiebern und führen uns literarisch nach Nigeria.

LES FANTASTIQUES: Klangkunst ohne Konventionen

Ein Konzert, das Grenzen sprengt und dabei eine intime Begegnung schafft – genau das passiert, wenn Klarinettistin Sabine Grofmeier und Harfenistin Jasmin-Isabel Kühne als LES FANTASTIQUES auftreten. Ihr Spiel ist mehr als Musik, es ist ein Dialog zwischen zwei völlig verschiedenen Instrumenten, die in ihrer Perfektion auf faszinierende Weise verschmelzen. Bei den Musikerinnen geht es nicht um Konventionen, sondern um die Entdeckung des Klangs als Erlebnis. Grofmeiers klangreiche Klarinette und Kühnes expressives Harfenspiel machen jede Interpretation einzigartig. Dabei überschreiten sie auch immer wieder gern stilistische Grenzen, so z.B. bei Chansons wie Hildegard Knefs „Für mich soll’s rote Rosen regnen“ oder wenn literarische Rezitationen die Konzertmomente vertiefen. Ihre Konzerte sind kein bloßes Hören – sie sind Fühlen, Entdecken, Erleben. Wer es selbst erleben möchte: Am 10. Juni 2025 präsentieren LES FANTASTIQUES ihr Programm „Naturklänge“ in der atmosphärischen Wallfahrtskirche Bleidenberg in Oberfell. Weitere Termine folgen im Juni.

 

Agatha Christies „Mausefalle“ – ein Bühnenwunder

Seit 24 Jahren begeistert Agatha Christies Kultkrimi „Die Mausefalle“ das Publikum im Berliner Kriminal Theater – ein Phänomen, das in London bereits seit 73 Jahren ohne Unterbrechung läuft. Die Geschichte ist ein klassischer Who-Dunnit-Krimi: ein eingeschneites Landhaus, eine Gruppe Fremder und ein Mörder unter ihnen. Bis zum Schluss wird geraten, mitgefiebert – und das Publikum darum gebeten, das Geheimnis zu bewahren. Regisseur Wolfgang Rumpf hat im Gegensatz zur Londoner Aufführung der Berliner Inszenierung neuen Schwung verliehen: Mehr Psychologie, ein veränderter Schluss, ein Schuss, den es bei Christie nicht gibt. Und noch etwas ist ihm gelungen: Trotz der über 1.400 Aufführungen und wechselnder Besetzungen bleibt das Stück frisch – eine perfekte Mischung aus Spannung und Theatralik, ganz ohne Spezialeffekte. Fun Fact am Rande: Ursprünglich entstand die Geschichte als Hörspiel für Queen Mary. Ein Film gibt es bis heute nicht – Christie verfügte, dass erst eine dreimonatige Theater-Pause erlaubt, die Filmrechte zu nutzen. Worauf die Filmwelt seit 73 Jahren wartet…

Berliner Kriminal Theater
Palisadenstraße 48
10243 Berlin

 

Chimamanda Ngozi Adichie: „Dream Count“

Zwölf Jahre nach ihrem Welterfolg „Americanah“ meldet sich Chimamanda Ngozi Adichie endlich wieder mit einem neuen Roman zurück: „Dream Count“ erzählt die Geschichten von vier westafrikanischen Frauen zwischen Nigeria, Guinea und den USA – voller Identitätssuche, Sehnsucht und sozialer Erwartungen. Im Zentrum steht Chiamaka, eine wohlhabende Nigerianerin in Amerika, die nach Liebe und Sinn sucht. Ihre Freundin Zikora träumt von Ehe und Kindern, doch ihre Schwangerschaft bringt einen jähen Wendepunkt. Die erfolgreiche Bankerin Omelogor gerät ins Spannungsfeld von Macht und Moral, und Kadiatou, eine geflüchtete Muslima aus Guinea, kämpft um Würde nach einem erschütternden Übergriff. Mit den vier Protagonistinnen stellt Adichie in „Dream Count“ weibliche Stärke, Trauma und kulturelle Identität in den Mittelpunkt der Geschichte. Eindringlich und ohne Kompromisse fragt sie: Wie frei sind Frauen wirklich, ihr eigenes Leben zu gestalten?

Chimananda Ngozi Adichie
Dream Count
Aus dem Englischen von Asal Dardan und Jan Schönherr
S. Fischer Verlag, Frankfurt,2025

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