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Der Februar bietet was fürs Auge: Winterendspurt mit Kunst und Crime, das alte Berlin und ein spannendes Drama über das Überleben im Konzentrationslager.

Die Kunst und das Verbrechen

Kunstbetrachtung und spektakuläre Mordfälle: Aus Frankreich überrascht uns gerade eine originelle, lehrreiche und spannende Serie. „Art of Crime“ heißt sie und beschäftigt sich nicht nur mit der Kunst des Verbrechens, sondern auch mit der Kunst im Verbrechen. Denn immer stehen die außergewöhnlichen Todesfälle im Zusammenhang mit einem oder mehreren Kunstwerken und ihrem Künstler. Dass Antoine Verlay diese Zusammenhänge erkennt, verdankt er Florence Chassagne. Während Antoine von Glück sagen kann, nach seinem Rauswurf aus der Mordkommission bei der Abteilung zur Bekämpfung des illegalen Kunsthandels gelandet zu sein, arbeitet Florence im Louvre und ist als Gutachterin tätig. Da der Kommissar von Kunst allerdings überhaupt keine Ahnung hat, wird ihm die liebenswerte Kunsthistorikerin zur Seite gestellt. Zwei wie Katz und Maus, die sich dennoch irgendwie mögen, in feinster Screwball-Komödien-Art aufeinander losgehen, aber ohne den anderen auch nicht können. Beim Zuschauen wird einem mitunter schwindelig ob der Geschwindigkeit ihrer Argumentation. Doch am Ende steht immer Unterhaltung, die wahrhaft künstlerisch ist – und dabei auch noch ausgesprochen lehrreich.

„Art of Crime“, zu sehen bei Amazon Video

Berliner Straßenszenen

Wer lieber den schönen Worten lauscht, ist bei Heinrich Heine gut aufgehoben. Der Dichter reiste 1822 das erste Mal nach Berlin. Eine ihm bis dato unbekannte Stadt. Auf seinem Spaziergang zwischen Poststraße und Brandenburger Tor geht ihm so allerlei durch den Kopf. Glück für uns, dass er es auch aufschrieb. Diesen wunderbaren Text kann man nun nachhören. Die Stiftung Stadtmuseum in Berlin zeigt die Aufnahme, untermalt mit historischen Ansichten der beschriebenen Orte. Ein Hör- und Sehgenuss für alle, die Zeitreisen und Sprachkunst lieben.

Zu sehen hier.

Scheherazade im Konzentrationslager

Wie überlebt man ein Konzentrationslager? Gilles, ein belgischer Jude, beteuert noch während seine Mitgefangenen exekutiert werden vehement, Perser zu sein. Ein Vokabelbuch, dass ihm zufällig in die Hände fiel und das einem Reza gehörte, soll dies beweisen. Gilles wird vorerst verschont, kommt aber ins Konzentrationslager, wo ihn der Hauptsturmführer bittet, ihm persisch beizubringen. Er wolle nach dem Krieg nach Teheran auswandern und dort ein Restaurant eröffnen. Wie einst Scheherazade um ihr Leben erzählte, erfindet Gilles/Reza in seiner Not immer neue Vokabeln. Die deutsch-russisch-weißrussische Koproduktion „Persischstunden“ besticht durch eine spannende Inszenierung und eine hervorragende schauspielerische Leistung von Lars Eidinger als Nazi sowie Nahuel Pérez Biscayart als Gilles. Wer möchte, kann sich noch tiefer einarbeiten, denn der Film basiert auf der Erzählung „Die Erfindung der Sprache“ von Wolfgang Kohlhaase aus dem Jahr 1977.

„Persischstunden“ in der ZDF Mediathek noch bis zum 14.2.2022.

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