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Spektakuläre Licht-Installationen mit Christoph Bauder, Sprachgewaltiges aus der Schweiz und viel Tschingderassabum aus Berlin – die Kultur erwacht zu ihrem bunten Nach-Corona-Leben.

Licht-Denkmal

Christoph Bauder gilt als einer DER großen Lichtkünstler überhaupt. Unvergessen seine leuchtenden Ballons zum 25. Jahrestag des Mauerfalls, die ein leuchtendes Band auf dem ehemaligen Grenzstreifen bildeten, Berlin verzauberten und schließlich gen Himmel entschwebten. Christoph Bauders Installationen waren stets von kurzer Dauer. Anders mit DARK MATTER, ein Denkmal, das sich der Künstler nun selbst gesetzt hat.

Sieben Räume mit Installationen warten auf die Besucher und bieten ein ästhetisch eindrucksvolles und sinnliches Erlebnis: Liquid Sky, Inverse, Circular, Bonfire, Polygon Playground, Grid und Tonleiter heißen sie und schweben, blinken, flackern, knistern, laden zum Berühren ein und ja – tanzen mitunter ein Lichtballett. Sphärische Musik umrahmt diese Poesie des Lichts und begleitet den Rundgang. Jeder Raum ist ein Gesamtkunstwerk. Definitiv ein Erlebnis – für Groß und Klein.

DARK MATTER
Köpenicker Chaussee 46
10317 Berlin

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Opfer-Denkmal

Als im Jahr 1714 tief in der Schweiz, an der Grenze zwischen dem Waadtland und dem Wallis, ein Erdrutsch 55 Almhütten vernichtete und 14 Menschen in den Tod riss, ahnten die Bewohner der Gegend noch nicht, dass 35 Jahre später der Berg noch einmal zuschlagen sollte. Fortan nannte man das Massiv die „Teufelsberge“, Les Diablerets.
Der Schweizer Schriftsteller Charles Ferdinand Ramuz setzte der Gegend und den Opfern der ersten Katastrophe mit seinem kurzen Roman „Derborance“ bereits 1934 ein Denkmal, das es wiederzuentdecken gilt. Erzählt wird die Geschichte des jungen Antoine. Frisch verheiratet mit Marie-Thérèse, zieht er im Juni 1714 mit anderen Männern auf die Alp Derborence. Als der Bergrutsch die Gruppe unter sich begräbt, überlebt einzig Antoine das Unglück. Nach zwei Monaten kehrt er abgemagert und verwirrt heim. Doch die Freundschaft zum alten Séraphin treibt ihn wieder auf die Alp. Der alte Mann, so ist Antoine überzeugt, lebt noch. Marie-Thérèse gibt nicht auf und folgt ihm, um ihren geliebten Mann fürs Leben zurückzugewinnen.
Ohne falsches Pathos oder schwülstiger Liebesromanze schafft Ramuz starke Bilder. Eindringlich beschreibt er die Natur, die das Leben der Menschen bestimmt und ihren Charakter formt. Sein Ton ist spröde und rau, dabei so karg wie sprachgewaltig. Lesenswert!

C.F. Ramuz
Derborence
Limmat Verlag, Zürich 2021

Kein Denkmal, sondern Pionier

Jan und Tobi sind ein Paar. Seit Jahren sind sie glücklich miteinander. Denkt zumindest Jan. Doch Tobi wird es in der häuslichen Idylle auf dem Land mit Garten und selbstgekochter Marmelade zu eng. Er geht nach Berlin, verlässt Jan von einem Tag auf den anderen. Herzschmerz und typische Konflikte – die Liebe treibt immer ihr unerbittliches Spiel, auf der Bühne sowieso. So auch in der ersten queeren Operette von Johannes Kram und Florian Ludewig.

Die „Operette für zwei schwule Tenöre“ knüpft an die Operetten-Tradition von vor 100 Jahren an, steckt voller schmissiger Melodien und schwungvoller Walzer, ganz im Stil der Berliner Operette der 1920er-Jahre. Mit nur zwei Sängern und drei Ensemblemitgliedern geht es hinein in den Kosmos schwuler Beziehungen. Aufwändige Orchesterarrangements komplettieren das Bühnenschauspiel, das auch ein Stück weit Pionier sein will, erklärt Autor Johannes Kram in einem Interview.

Operette für zwei schwule Tenöre
BKA-Theater Berlin
Alle Infos und Termine hier
https://www.bka-theater.de/

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