Herzerwärmend ist der Animé „Mirai – Das Mädchen aus der Zukunft“, eiskalt der Korea-Krimi „Die Plotter“ von Un-Su Kim und am Grabe von Claude Debussy wird es mit der Pianistin Judith Jáuregui romantisch.
Für die ganze Familie
Oscarnominiert und ausgezeichnet für den Besten Animations-Langfilm auf dem 26. Internationalen Trickfilmfestival ITFS in Stuttgart: Der japanische Zeichentrickfilm „Mirai – das Mädchen aus der Zukunft“ begeistert die Kritiker. In der Tat ist der herzwärmende Film die ideale Flucht vor allzu großer Hitze in den kühlen Kinosaal. Wenn die Welt des kleinen Kun zusammenbricht, als seine Schwester Mirai geboren wird, wird sich so manche Familie in den Dramen wiederfinden, die sich in den kindlichen Eifersuchtsszenen abspielen. Bis zu dem Tag, als Kun vom Lebensbaum im Garten in eine andere Welt katapultiert wird. Hier trifft er auf verschiedene Verwandte in unterschiedlichen Lebensabschnitten: seiner Mutter als kleines Mädchen, seinen Urgroßvater als tatkräftigen, jungen Mann und seiner kleinen Schwester als Teenagerin. Durch sie lernt der Junge, seinen Platz im Leben zu finden und glücklich zu werden. Und mit ihm der Zuschauer.
Mirai – Das Mädchen aus der Zukunft
seit dem 28. Mai im Kino
Monatlich informiert werden: Noch mehr Hintergründe rund um Wirtschaft und Gesellschaft gibt es in unserem Newsletter. Jetzt abonnieren! |
Für Abgebrühte
In Seoul ist der Machtkampf unter den Plottern ausgebrochen. Männer, die detailliert Auftragsmorde planen und durchführen lassen. So wie Old Racoon, der von der so genannten „Library of Dogs“ seine Geschäfte führt. Doch eine neue Generation steht längst bereit, den alten Mann abzulösen. Das merkt auch Raeseng, Ziehsohn von Old Racoon und sein bester Profikiller. Als er bei einem neuen Job nur einen Millimeter von dem vorgegebenen Plan abweicht, steht er plötzlich selbst auf der Abschussliste. Der koreanische Krimiautor Un-Su Kim schildert unsentimental und kühl, wie sein bisweilen melancholischer Held versucht, Licht ins Dunkel zu bringen, obwohl er weiß, dass er nur verlieren kann. „Die Plotter“ ist ein durch und durch ungewöhnlicher Krimi, dem es nie an asiatischer Höflichkeit mangelt, auch wenn sich zwei Killer unterhalten und dem einen plötzlich ein Finger fehlt. Emotionslos im Job und illusionslos im Leben, so sind Un-Su Kims Figuren. Alt wird keiner von ihnen. Was bleibt, ist das ehrenvolle Sterben. Un-Su Kim zeigt uns, wie es geht. Ganz ohne Moral, ganz ohne hardboilded Action, ganz ohne Pathos, aber mit viel Stil.
Un-Su Kim
Die Plotter
Europa Verlag, München 2018
Für Romantiker
Es war ein Festkonzert zum 100. Todestag von Claude Debussy. Doch als die spanische Pianistin Judith Jáuregui die Aufnahme ihres Wiener Konzerts hörte, entschied sie sich, eine CD daraus zu machen. Ein Glück für alle, die romantische Musik lieben. Und man kann der Pianistin nur zustimmen, wenn sie über die Musik Debussys sagt: „Während man seine Musik vorspielt, kann man mental reisen, einen Sonnenauf- oder Sonnenuntergang genießen, sich über Meere und Berge fühlen und gleichzeitig eine intime Seelenreise begehen“. Zusammen mit Werken von Manuel de Falla, Franz Liszt, Fréderic Chopin und Federico Mompou nimmt sie den Hörer mit auf eine Reise zu Komponisten, die Claude Debussy inspirierten oder von ihm beeinflusst wurden. Es ist der Charme des Live-Auftritts, der der Aufnahme ihren Charakter gibt und ihr den „Moment des echten Gefühls“ verleiht.
Judith Jáuregui
Sur le Tombeau de Debussy
Ars Produktion 2019
Sie mochten den Artikel? Dann folgen Sie uns doch bei Twitter, Facebook oder LinkedIn und bleiben Sie über neue Themen auf dem Laufenden! |
Titelbild: pexels.com