Winterzeit ist Weihnachtszeit. Wenn die Tage am kürzesten sind, ist es am schönsten, es sich gemütlich zu machen – etwa mit unseren Kulturtipps im Dezember: Musik von Duo Praxedis, dem Weihnachtskrimi von Jill McGown und dem Film „Charles Dickens – Der Mann der Weihnachten erfand“.
Duo Praxedis: Zauberhafte Opernmelodien
Seit Jahren begeistern Praxedis Hug-Rütti und Praxedis Geneviève Hug mit Harfe und Klavier ihre Fans. Gerade haben Mutter und Tochter ihr neues Album „Histoires“ veröffentlicht, das mit wunderschönen Opernbearbeitungen verzaubert. Wie immer gelingt es dem Duo, das Leichtfüßige und Harmonische der Stücke mit viel Spielfreude zu transportieren. Unweigerlich wippt man – trotz der zarten Klänge – immer ein bisschen mit. Das Unbeschwerte der Musik – beim Duo Praxedis hat es seine Heimat. Musikalisch steckt das neue Album voller Entdeckungen: Auch wenn im 18. und 19. Jahrhundert das goldene Zeitalter der Harfe war, bleibt die Werkauswahl begrenzt. Und doch finden die beiden umtriebigen Musikerinnen immer wieder zeitlose Fundstücke, deren Schöpfer heute fast vergessen sind. So widmen sie sich auf „Histoires“ dem eigenen Stil der Opernbearbeitungen für Harfe und Klavier. Vor 200 Jahren eine beliebte Methode, die großen Opern als Salonkonzerte ins Private zu transportieren.
Wer sich oder anderen eine Freude machen will, kann bei Feuilletonscout eine signierte und mit Widmung versehene CD von Duo Praxedis gewinnen!
Duo Praxedis
Histoires
Ars Produktion 2018
Mörderisches Weihnachten mit dem Weihnachtskrimi von Jill McGown
Ins verschneite „Middle of Nowhere“ entführt uns der Weihnachtskrimi „Mord im alten Pfarrhaus“ von Jill McGown. Hier, mitten im ländlichen England, geschieht am Heiligabend ein Mord. Im alten Pfarrhaus liegt ein junger Mann – erschlagen. Es ist der Schwiegersohn des Pfarrers und seiner Frau. Als Chief Inspector Lloyd und Detective Seargent Judy Hill statt unterm Weihnachtsbaum am Tatort eintreffen, ist die Familie allerdings alles andere als traurig. Selbst die Witwe ist sehr gefasst. Warum, stellt sich bald heraus: Der Tote war gewalttätig und hat seine Frau mehr als einmal geschlagen. Die beiden Polizisten stochern lange im Schnee herum, bis sich langsam ein Bild ergibt. Wer lügt? Wer verschweigt etwas? Welche Rolle spielt die junge und hübsche Eleanor Langton, von der sich Pfarrer Wheeler so angezogen fühlt? „Mord im alten Pfarrhaus“ ist ein wunderbarer klassischer Krimi, sodass man sich manches Mal fragt, warum es so schön erzählte Polizeiromane heute kaum noch gibt. Jill McGown starb 2007, ihr Krimi spielt tief in den achtziger Jahren. Und dennoch ist er bemerkenswert zeitlos und – auch wenn der Titel anderes vermuten lässt – überhaupt nicht Miss-Marplehaft. Zusammen mit dem gemütlich-altmodischen Cover ist das Buch die ideale Lektüre zu Weihnachten, für lange Winterabende oder trübe Wochenenden.
Jill McGown
Mord im alten Pfarrhaus
DuMont Bucherverlag, Köln 2018
Charles Dickens im Kino: Märchenhafte Weihnachtsgeschichte
Wie war das nochmal mit der Weihnachtsgeschichte von Charles Dickens und Ebenezer Scrooge, diesem geizigen Mann, der am Ende ein großes Herz zeigt? Nein, es ist nicht die gefühlte hundertste Verfilmung von Dickens‘ „Weihnachtsgeschichte“, die uns Regisseur Bharat Nalluri hier auftischt. Es ist vielmehr die Geschichte dahinter. Wie kam der 1843 bekannte und beliebte Autor Charles Dickens, dessen letzte drei Bücher allerdings floppten, auf die Idee zu der Story, die ihn unsterblich machen sollte? Opulent in der Ausstattung, gelingt dem Film die wundersame Reise in eine ferne Welt zwischen Realität und Fiktion, wo Ideen Gestalt annehmen und dabei helfen, dass Charles Dickens sein Meisterwerk erschafft. „Charles Dickens – Der Mann der Weihnachten erfand“ ist herrliches Weihnachtswohlfühl-Kino mit künstlichem Schnee und nachgebauten Londoner Gassen, das mit dem wahren Leben des Charles Dickens nur wenig zu tun hat, dafür aber mit Schauspielern wie Dan Stevens, Christopher Plummer und Jonathan Pryce märchenhafte Stimmung verbreitet und Lust auf Weihnachten macht.
Charles Dickens – Der Mann der Weihnachten erfand
Seit dem 22. November im Kino
Titelbild: pexels.com