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Gut ein Jahr ist es her, da erschien Frank Thelens Autobiografie „Startup-DNA“. Thelen, Investor bei der VOX-Show „Die Höhle der Löwen“ (DHDL), ist für seine Technikbegeisterung bekannt – und veröffentlicht dann ein Buch auf Papier? Ein „besseres Verständnis fürs Gründen in Deutschland“, wollte er damit erreichen, sagte er 2018, aber eigentlich noch mehr: Der Gründer und Investor wollte seine Leser fit für die technologische Zukunft machen.

Im Interview erklärt Frank Thelen, was er in seiner Autobiografie heute noch ergänzen würde und ob das Buch mit seinem Kürzertreten bei DHDL etwas zu tun hat.

Herr Thelen, ein Jahr ist Ihre Autobiografie schon auf dem Markt. Was haben Sie seitdem erlebt, was Sie eigentlich noch im Buch ergänzen müssten?

Es ist einiges passiert: Wir haben seit der Veröffentlichung zwei neue, spannende Investments getätigt. Eins im Green-Tech-Bereich und eins im Food-Bereich in der fünften Staffel DHDL. Kraftblock hat mit Hilfe von Nanotechnologie und einem besonderen Speichermaterial einen Energiespeicher entwickelt, der erstmals sowohl ökologisch als auch ökonomisch sinnvoll ist und so einen entscheidenden Teil zur Energiewende beitragen kann. Und Y-Food, die eine ausgewogene Ready-To-Drink-Mahlzeit anbieten, ist aktuell das am schnellsten wachsende Startup in der DHDL-Geschichte. Und auch beim Flugtaxi-Startup Lilium, dem ich ein eigenes Kapitel im Buch gewidmet habe, gibt es Neuigkeiten: Im Mai dieses Jahres stellten sie erstmals den Prototyp ihres Fünfsitzers vor, der bereits erfolgreich seinen Jungfernflug absolviert hat und sich aktuell in einer intensiven Testphase befindet. Das alles sind Ereignisse, die ich gerne im Buch ergänzen würde.

Nun sind Sie ja eigentlich die stetige Erweiterung Ihrer Produkte gewöhnt, eine App kann immer wieder aktualisiert werden. Das Buch ist nach dem Druck aber nicht mehr veränderbar. Können Sie dieser Finalität mittlerweile auch etwas abgewinnen?

Um ehrlich zu sein: Nein. Ich bin Techniker, ich mag es, immer mit dem Stand der Technik zu arbeiten. Trotzdem bin ich froh und sehr dankbar für die Erfahrung, die ich mit dem Buch machen durfte und ich würde jederzeit wieder ein Printbuch herausbringen, auch wenn das bedeutet, dass ich es nicht ständig weiterentwickeln kann.

Im „Was mit Büchern“-Interview sagten Sie, Ihr Buch sei ein „trojanisches Pferd“, um den Menschen die bevorstehenden technologischen Herausforderungen zu erklären – darum dreht sich die zweite Hälfte Ihres Buchs. Ist Ihr Plan aufgegangen?

Ich denke schon. Das Buch stand mehrere Wochen auf der Spiegel-Bestseller-Liste, es hat sich hervorragend verkauft und das Feedback, was wir bekommen haben, war insgesamt sehr positiv – auch zum hinteren, etwas technischen Teil. Ich hoffe wirklich, dass ich damit vielen Menschen, die sich vorher nicht damit auseinandergesetzt haben und mich vielleicht nur aus dem TV kennen, die technologischen Entwicklungen, die in der nächsten Zeit auf uns zukommen, näherbringen konnte.

Glauben Sie, dass Sie auch Menschen an Bücher herangeführt haben, die sonst eher nicht lesen?

Auf Instagram und LinkedIn habe ich viele Kommentare gelesen, die genau das bestätigen. Es freut mich natürlich umso mehr zu hören, dass auch Menschen, die normalerweise nicht lesen, Spaß an dem Buch gefunden haben und dass es sie motiviert, selbst die Startup-DNA in sich zu aktivieren. Genau das wollte ich mit dem Buch erreichen.

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Durch das Buchprojekt habe ich mir erstmals die Zeit genommen, mich fokussiert damit auseinanderzusetzen, was an technologischen Innovationen in den nächsten zehn Jahren auf uns zukommt.

Sie sind mit Ihrem Buch viel unterwegs gewesen. Von der Frankfurter Buchmesse bis zum Auftritt in Buchhandlungen war alles, was man als Autor so macht, dabei. Hinzu kam die Ausstrahlung von „Die Höhle der Löwen“. War diese Doppelbelastung auch einer der Gründe, weshalb sie in der 2019er-Staffel von DHDL kürzertreten wollten?

Es stimmt, das Buch hat sehr viel mehr Zeit in Anspruch genommen als ursprünglich gedacht. Aber Grund für mein Kürzertreten bei DHDL war ein anderer: Durch das Buchprojekt habe ich mir erstmals die Zeit genommen, mich fokussiert damit auseinanderzusetzen, was an technologischen Innovationen in den nächsten zehn Jahren auf uns zukommt. Dabei ist mir klar geworden, dass die kommenden Entwicklungen unser Leben so tiefgreifend verändern werden, dass ich mich gemeinsam mit meinen Freigeist-Partnern zukünftig intensiver auf den Bereich Deep Tech fokussieren will. Hier sehen wir das größte Potenzial, mit unserer langjährigen Erfahrung und unserem Kapital kluge Köpfe zu unterstützen, die mit ihren Erfindungen die Welt positiv beeinflussen wollen. Da das eine sehr große und zeitintensive Mission ist, habe ich beschlossen, bei DHDL kürzerzutreten.

Im Herbst startet die neue DHDL-Staffel, mittlerweile bereits die sechste. Dürfen Sie verraten, wie oft Sie „Ich bin raus“ gesagt haben?

Um das herauszufinden, müsst ihr im Herbst wieder einschalten. Soviel vorab: Die Qualität der Pitches wird von Jahr zu Jahr besser.

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