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Werte sind emotional stark besetzte Vorstellungen über das individuell Wünschbare, so der Philosoph Hans Joas. Werte haben immer einen subjektiven Ursprung, anders als im Subjektiven verbleibende Wunschvorstellungen tragen sie allerdings den Anspruch in sich, nicht nur für uns selbst, sondern auch für andere zu gelten. In modernen, pluralistischen Gesellschaften sind Werte per se umstritten. Dennoch scheinen sie zur Orientierung zu taugen und gewisse Funktionen zu erfüllen.

Vom Wertekanon zum wertvollen Miteinander

Einen Wertekanon hat inzwischen jede Organisation, die professionelle Beziehungen pflegt: Unternehmen, Stiftungen, Behörden und Fußballvereine. Warum? Weil sie alle in der einen oder anderen Weise Verantwortung übernehmen, intern wie extern, gegenüber Mitarbeiter*innen, Kund*innen, Sponsor*innen, Zuschauer*innen. Sie stehen im Wort, ein Produkt, eine Dienstleistung, eine sportliche Leistung zur Zufriedenheit ihres Gegenübers abzuliefern. Sie – das sind Menschen in professionellen Rollen, die Erwartungen erfüllen wollen und müssen.

Mittelständisches Denken & Handeln im Fußball?

Zur Zufriedenheit aller Beteiligten gelingt das nur, wenn jenseits der zweckerfüllenden Vertragsbeziehungen eine Kultur des wertvollen Miteinanders entsteht. Niemand kann das besser als der Mittelstand. Damit meine ich nicht nur den wirtschaftlichen Mittelstand, die Familienunternehmen, sondern insgesamt mittelständisches Denken und Handeln, wie wir es in vielen Lebensbereichen – auch jenseits der Wirtschaft – finden. Zum Beispiel im Profisport. Das dieser Tage bei uns erscheinende Buch »Unkaputtbar« des Heidenheimer Erfolgstrainers Frank Schmidt ist für mich daher auch eine mitreißende Mittelstandsstory von der Ostalb. Hier finden wir die Werte, die es zu schätzen und anzuwenden gilt, wenn man aufsteigen statt verharren will:

Höchstleistung, Respekt, Vertrauen, Erneuerungsfähigkeit, Verantwortung.

Viele deutsche mittelständische Unternehmen halten sich über Generationen mit einem ähnlichen Wertekanon in den jeweiligen Top-Ligen ihrer Branchen. Dazu gehört auch das Familienunternehmen Kroschke, das in dritter Generation Dienstleistungen und Lösungen rundum das Kraftfahrzeug anbietet. Mit ihrem aktuellen Buch »Anstiften. Anstoßen. Aufbauen.« leisten Vater Christoph und Sohn Felix Kroschke einen im wahrsten Sinne des Wortes anstiftenden Beitrag für sinnvolles und werteorientiertes Unternehmertum. Zu dessen Kernaspekten zählt, so die These, soziales Engagement für die Gesellschaft – über die Interessenlagen des Unternehmens hinaus. Familie Kroschke wird diesem Anspruch seit Jahrzehnten gerecht durch die beeindruckenden Aktivitäten ihrer Stiftung, die Kindern mit chronischen Erkrankungen und Behinderungen hilft. Warum und wie sie das machen, wird in diesem praxisnahen Buch erklärt. Mittelständisches Denken und Handeln prägt auch den Stiftergeist der Kroschkes

pragmatisch, empathisch, regional verbunden, zielgerichtet.

Die Tugenden des Mittelstands sind „unkaputtbar“

Einige Großkonzerne und Fußballclubs, die von sich behaupten dürfen, auf Champions-League-Niveau zu wirtschaften und zu spielen, tendieren manchmal dazu, die kleinen und mittelständischen Wettbewerber zu unterschätzen, zu belächeln. Plötzlich verlieren sie dann einen Großkunden oder werden in der Nachspielzeit aus dem Pokal geworfen. Durch diese Niederlagen wird ihnen auf schmerzhafte Art klar, dass ihre Werte zwar Preisschilder haben, aber keine Seele. Ihnen empfehle ich ganz besonders unsere beiden neuen Bücher: die Tugenden des Mittelstands sind „unkaputtbar“.

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