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Wir alle kennen komplexe Probleme – und oft neigen wir dazu, sie zu vereinfachen, damit die Komplexität weniger wird. Das Problem: Dabei geht auch immer etwas verloren, etwa eine doch nicht unwichtige Information. Das Autorenduo Andri und Gieri Hinnen rät daher, komplexe Probleme neu zu fassen. Ihr Buch „Reframe it!“ hilft dabei, genau diese neuen Strukturen und Rahmen zu finden. In unserem Interview erklären die Schweizer, warum Visualisierung wichtig ist und wie sich die Tools auch im Privatleben einsetzen lassen.

 

Die Herren Hinnen, oft wird uns geraten, komplexe Probleme einfach zu vereinfachen. Warum raten Sie davon ab?

Andri: Oft wird komplexen Problemen mit allzu einfachen, manchmal gar einfältigen Lösungen begegnet. Bei komplexen demographischen Umwälzungen schlägt Trump einfach den Bau einer Mauer vor.

Gieri: Oder der Chefstratege möchte den komplexen Weltmarkt in eine einfache Vierfeldermatrix quetschen. Wir sagen: Komplexität ist kein Schimpfwort. Im Gegenteil: Wir brauchen komplexe Modelle und Denkmuster, um mit der ebenso komplexen Welt zurechtzukommen.

Ein Element des Reframings, das in Ihrem Buch immer wieder auftaucht, manifestiert sich in verschiedenen Variationen der Visualisierung. Wir leben aber doch in einer sehr visuellen Gesellschaft mittlerweile, schauen stundenlang täglich auf PC und Smartphone. Warum also noch mehr Visualisierung?

Gieri: Erstens ist Visualisierung nicht zwingend digital. Die in unserem Buch beschriebenen Tools eignen sich besonders für Flipcharts und Notizbücher und unterstützen uns beim Digital-Detoxen. Zweitens raten wir nicht, mehr zu visualisieren – sondern richtig zu visualisieren. Wir sind immer wieder erstaunt ob der vielen, einfach zu vermeidenden Fehler, die in großen Organisationen gemacht werden.

Bleiben wir bei der Visualisierung: Welche konkreten Tools empfehlen Sie besonders bei Problemen im Job?

Andri: Scapple-Mindmaps. Ein ganz einfaches, großartiges Programm, mit dem Probleme und Probleme hinter den Problemen schnell erfasst werden können. Vor allem auch in Besprechungen mit mehreren beteiligten Personen.

Lassen sich die im Buch genannten Tools eigentlich auch im Privatleben einsetzen?

Gieri: Auf jeden Fall. Ich benutze die im Buch beschriebenen Storytelling-Tools, um meine Kinder zu unterhalten.

Andri: Und das Humorkapitel, damit deine Frau endlich mal über deine Witze lacht!

Mit Zense haben Sie, Andri Hinnen, auch eine Firma, die zum Beispiel Erklärvideos erstellt. Ist Ihr Buch im Unternehmen dann Pflichtlektüre?

Andri: Ja. Das Buch ist unter anderem auch aus unserem Bedürfnis heraus entstanden, unsere Methodik an unsere Kollegen und Kolleginnen weiterzugeben. Und bis jetzt klappt das ganz gut. Das Problem ist nur, dass die Mitarbeitenden seit Erscheinen unseres Buches viel zu lange Toilettenpausen machen. Die Produktivitätseinbußen sind MASSIV!

Abschließend noch die obligatorische Brüder-Vergleichs-Frage: Wer von Ihnen beiden kann Komplexes besser verständlich machen?

Andri: Gieri ist sicher geduldiger und in letzter Konsequenz logischer und strukturierter.

Gieri: Ist so.

Andri: Äääh …?

Gieri: Ah … ja. Äh … Andri ist auch nicht schlecht.

Andri: Wow.

 

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Komplexität meistern: Was ist gutes Reframing? Das Erklärvideo.

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