Subscribe & Follow:

Die Kulturtipps im Wonnemonat entführen uns ins Kriminaltheater, gehen mit uns auf einen literarischen Roadtrip von Wien bis Japan und nehmen uns mit auf eine musikalische Reise von Südafrika nach Halle an der Saale.

 

25 Jahre Krimis auf der Bühne

Manche Ideen entstehen bei einem Glas Rotwein – und verändern eine Stadt. So geschehen vor 25 Jahren, als Wolfgang Rumpf und Wolfgang Seppelt genug von politischer Satire hatten und stattdessen auf die Idee kamen, das Berliner Kriminal Theater zu gründen. Inzwischen ist das Haus eine feste Institution für Krimifans. Wolfgang Rumpf und sein Team bringen das Genre mit jeder Aufführung zum Leben: Ohne schnelle Schnitte, aber mit direkter Intensität, die das Publikum in ihren Bann zieht. Am Freitag, dem 13. April 2000, hob sich der Vorhang das erste Mal. Das Stück damals:  „Die acht Millionäre“ von Robert Thomas. Es war der Auftakt zu einer Erfolgsgeschichte, die bis heute andauert. Seit 23 Jahren ist das Theater im Umspannwerk Ost beheimatet – liebevoll umgebaut zum Ort für Gänsehaut. Klassiker wie Agatha Christies „Die Mausefalle“ – immerhin schon mit über 1.400 Aufführungen ein Dauerbrenner – oder „Tod auf dem Nil“ ziehen Krimifans jeden Alters an. Auch moderne Stoffe von Sebastian Fitzek oder Ferdinand von Schirach haben längst ihren Platz gefunden. Mit 16 Produktionen im Repertoire, 60 Gastspielen jährlich und einem Publikum, das mit durchschnittlich 47 Jahre erstaunlich jung ist, ist das Berliner Kriminal Theater ein echtes Unikat in der Kulturszene Berlins, das mit Bravour die Nische „Kriminaltheater“ besetzt.

Berliner Kriminal Theater
Palisadenstraße 48
10243 Berlin

 

Kunst und Knarren

Ein geheimnisvoller Nachlass, ein Foto, das Kunstgeschichte infrage stellt, und eine Enkelin auf Spurensuche – Heinrich Steinfest entführt uns in seinem jüngsten Roman „Sprung ins Leere“ auf eine abenteuerliche Reise zwischen Wuppertal und Japan. Klara Ingold, Kunsthistorikerin und Museumswärterin in Wien, entdeckt im Erbe ihrer Großmutter Helga Blume ein Foto, das Fragen aufwirft: Zu sehen ist Helga in genau jener Pose, die später Yves Klein berühmt machen sollte – doch ihr Sprung datiert drei Jahre früher. Und kurz darauf verschwand Helga spurlos. Was folgt, ist ein ebenso schräger wie faszinierender Roadtrip von Wien über Wuppertal bis nach Japan, immer auf den Spuren einer Frau, die einst Modell für ein japanisches Meisterwerk stand. Mit im Gepäck: ein mysteriöses Kästchen, das finstere Gestalten auf den Plan ruft. „Sprung ins Leere“ ist ein echter Steinfest: spannend, intelligent, sprachlich ein Genuss. Eine Melange, die in diesem Fall irgendwo zwischen einem Roman von Haruki Murakami und James Bond anzusiedeln ist. Nebenfiguren? Werden hier zu Hauptdarstellern. Und Klara? Muss mehr als nur ein Rätsel lösen. Absolute Leseempfehlung!

Heinrich Steinfest
Sprung ins Leere
Piper Verlag, München 2024

 

Wenn Heimweh Kontinente verbindet

Vom Kap der Guten Hoffnung nach Halle an der Saale: Linda van Coppenhagen wollte eigentlich Psychologin werden – bis sie ihre Stimme entdeckte. Der Weg zur Opernsängerin war nicht gradlinig, aber von Entschlossenheit geprägt. Heute lebt die gebürtige Südafrikanerin in Deutschland, wo sie Familie und Gesang vereint. Ihr aktuelles Projekt „Heimwee“ – Lieder zwischen Afrika und Europa – verbindet musikalisch, was biografisch längst zusammengehört: Sehnsucht, Herkunft und die Kraft der Musik, Brücken zu schlagen. Gemeinsam mit der Klarinettistin Friederike von Oppeln-Bronikowski und dem Pianisten David Grant interpretiert van Coppenhagen Werke von Schubert, Strauss und Spohr – mit glasklarem Timbre, viel Empfindsamkeit und technischer Souveränität. Diese CD ist weit mehr als ein musikalisches Projekt – sie ist eine persönliche Erzählung in Tönen. Für alle, die Liedkunst lieben und neue Klangräume entdecken möchten.

Linda van Coppenhagen
Heimwee. Lieder aus zwei Heimaten
David Grant | Klavier
Friederike von Oppeln-Bronikowski | Klarinette
Monarda Music

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen

Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden.

Schließen