Berlin hat sich international einen Namen als Startup-Metropole gemacht – und das zu Recht. Alle 20 Stunden wird dort ein Startup gegründet und jeder achte neue Arbeitsplatz entsteht in der Gründungsszene. Außerdem stammen 17 Prozent aller deutschen Startups aus der Hauptstadt. Viele dieser jungen Berliner Gründer schreiben Nachhaltigkeit auf die Fahne ihres Unternehmens und suchen mit ihrem Startup nach Lösungen für Umwelt- und Nachhaltigkeitsprobleme.
Sechs nachhaltige Startups aus Berlin, die sich für einen bewussteren Umgang mit der Natur, für Nachhaltigkeit im Alltag oder gegen Plastikmüll einsetzen, stellen wir vor.
Mit nachhaltigen Startups dem Plastikmüll den Kampf ansagen
Zunehmend wird Verbrauchern bewusst, dass Plastiktüten beim Einkauf oder übermäßig verpackte Produkte nicht gut für die Umwelt sein können. Es gibt aber auch Bereiche, in denen ein Plastikprodukt alternativlos scheint. Genau da setzen zwei Startups aus Berlin an: Nachdem die Gründer von HALM beim Müllsammeln am Strand auffällig viele Plastiktrinkhalme fanden und später erfuhren, dass davon täglich drei bis sechs Milliarden in den Müll wandern, stand die Idee für Trinkhalme aus Glas fest. Zentraler Teil des Konzeptes von HALM ist die Wiederverwendbarkeit der bruch- und spühlmaschinenfesten Glashalme. Zusätzlich erklärt das Startup, es spende 50 Prozent der Gewinne an Projekt im Kampf gegen Plastik.
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Auch Biobrush möchte den Plastikmüll reduzieren und setzt dafür auf Zahnbürsten aus Biokunststoff, der aus Holzresten der nachhaltigen Forstwirtschaft besteht. So beinhaltet die Zahnbürste kaum fossile Rohstoffe und ist mit aktuell 15 Euro pro Sechserpack trotzdem ähnlich teuer wie eine „normale“ Plastikzahnbürste. Als i-Tüpfelchen haben die Gründer auch noch eine Alternative zu herkömmlichen Plastikverpackungen ausgewählt und verpacken die Biobrush gartenkompostierbar.
Mit nachhaltigen Startups bewusster die Natur erleben
Nachhaltigkeit beginnt oft schon im Kleinen. Wer bewusst die Umwelt wahrnimmt, achtet auch stärker auf ihren Schutz. Das dachten sich auch die Berliner Gründer von NaTourPur, dem „Portal für Naturerlebnisse“. Die Website gibt eine Übersicht über Naturführungen und -reisen sowie Umweltbildungsangebote in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Berlin. Naturliebhaber können so Tierbeobachtungen, ornithologische Führungen oder andere Aktivitäten im Grünen finden und buchen. Ziel des Startups ist es, die Teilnehmer für eine umweltfreundlichere Art von Tourismus zu begeistern und für Themen wie Ökologie und Umweltschutz zu sensibilisieren.
Ähnlich wie NaTourPur möchte auch Photocircle auf die Schönheit der Natur aufmerksam machen. Daher bekommt der Fotograf beim Verkauf seines Fotos über die Photocircle-Website nur einen Teil des Erlöses, bis zu 50 Prozent fließen in ein soziales Projekt der Region, in der das Foto aufgenommen wurde.
Mit nachhaltigen Startups Unternehmen beraten
Zwei weitere Startups mit Nachhaltigkeitsfokus aus Berlin stellen die Beratung von Menschen in den Mittelpunkt. Intraprenör versteht sich als menschzentrierte Unternehmensberatung. Das Ziel der Berater ist es, die Veränderungsprozesse in Unternehmen eng auf die Mitarbeiter zuzuschneiden und sie miteinzubeziehen, damit persönliche Stärken besser eingesetzt werden können. Thematisch berät Intraprenör rund um die Themen HR, Nachhaltigkeit, Innovation und Change und hinterfragt auch mal die traditionellen Unternehmensstrukturen.
Die Sinnwerkstatt ist eine nachhaltige Medienagentur, die ihren Kunden sämtliche Kommunikationsleistungen anbietet: von Kampagnen, Storytelling und Branding über Webdesign bis hin zu Imagefilmen und Werbespots. Das Angebot des Berliner Startups richtet sich an „gemeinwohl-orientierte Unternehmen und Projekte, visionäre Pioniere und Organisationen“.
Berliner Startups sind aber natürlich nicht die einzigen, die auf nachhaltige Produkte und Dienstleistungen setzen – auch in Hamburg werden nachhaltige Gründungen verwirklicht. Denn egal aus welcher Stadt ein nachhaltiges Startup kommt: Sie alle möchten die Welt Stück für Stück ein wenig nachhaltiger machen.
Titelbild: pexels.com