Die Kulturtipps im März führen in die Ukraine mit der Filmsatire „Diener des Volkes“, in die Vergangenheit von Kriminaldirektor a.D. Manz und in die aufregenden Kunstmetropolen Berlin und Seoul.
Diener des Volkes
Es ist die Serie, die Wolodymyr Selenskjy bekannt machte. 2019 wurde „Diener des Volkes“ ein Riesenhit in der Ukraine. Der heutige Präsident der Ukraine, der in diesen Tagen sein Land in einem Krieg führt und selbst um sein Leben fürchten muss, mimt darin einen Geschichtslehrer, der dank eines Wutausbrauchs, in dem er sich über das korrupte ukrainische Regierungssystem aufregt, und von seiner Schulklasse, die diese Schimpfkanone online stellt, ins Präsidentenamt gehievt wird. Von heute auf morgen steht der sympathische Lehrer in einem Polit-Haifischbecken und muss ordentlich durchgreifen. Der bisweilen überdrehte Humor und die rasend schnellen Dialoge im Original mit Untertitel fordern uns Zuschauer heraus. Dennoch bringt die Serie uns ein Volk und seine Befindlichkeiten näher, das heute um seinen politischen Souveränität kämpft. Der Fernsehsender Arte zeigt 23 Folgen von „Diener des Volkes“. Absolute Empfehlung!
Einen Einblick in die Serie erhalten Sie hier.
Vor Gericht
Manz, Kriminaldirektor a.D., lebt beschaulich in einem Vorort von Dresden. Kurz nach der Wende war er von Berlin an die Elbe gezogen. Nun holt ihn die Vergangenheit ein. Den letzten Fall, den er gemeinsam mit Vera, seiner inzwischen verstorbenen Kollegin bearbeitet hat, scheint nach Jahren endlich gelöst. Nun soll der Kriminaldirektor vor Gericht aussagen. Doch wie war es damals noch gewesen? Manz versenkt sich in die alten Akten und reist in die Vergangenheit. Dabei gerät der immer stärker auch in die Auseinandersetzung mit sich selbst und dem Leben, das er gewählt hat. Autor Matthias Wittekindt gelingt dabei ganz ohne Action ein ruhiger, spannender, mitunter nachdenklich machender Krimi. Wie viele Lücken hinterlässt das Leben?
Matthias Wittekindt
Vor Gericht
Ein alter Fall von Kriminaldirektor a.D. Manz
Kampa Verlag, Zürich 2021
Berlin meets Seoul
Seit 2009 ist Kunstleben Berlin eine feste Größe in der Berliner Kunstszene. Gegründet von den beiden Künstlern Romy Campe und Masch ist das Onlinemagazin zentrale Plattform für mehr Sichtbarkeit von Künstlern und Ausstellungsmachern. Ob durch redaktionelle Beiträge oder den Eventkalender – wer wissen will, was im vielfältigen Berliner Kunst-, Museums- und Galerieleben los ist, ist bei Kunstleben Berlin gut aufgehoben. Live hingegen ist das Erfolgsprojekt des Kunstleben-Teams „Berlin meets…“ Vor elf Jahren mit wechselseitigen Ausstellungen in Berlin und New York gestartet, folgten bald schon Taipeh und aktuell Seoul. In diesem Jahr stellt die Berliner Galerie Bermel von Luxburg in Zusammenarbeit mit der CHOI&CHOI Gallery aus Seoul ihre Räume zur Verfügung. Sechs Künstler aus Berlin und fünf aus Seoul erlauben aufregende Einblicke und Weitblicke über kulturelle Grenzen hinaus. Bis zum 2. April gibt es noch Gelegenheit, in Berlin dabei zu sein. Die nächste Möglichkeit folgt dann erst wieder im November 2022 in der südkoreanischen Hauptstadt.
Berlin meets Seoul
Ausstellung noch bis zum 2. April 2022
Bermel von Luxburg Gallery
Fasanenstraße 29, 1. Etage, 10719 Berlin
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Foto: pexels