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Mit bösem Adel verlieren wir uns in „Gefährliche Liebschaften“, Katrine Engbergs Kopenhagen-Krimi begeistert auch im dritten Band und für Künstler ohne Einnahmen können wir auch etwas tun.

Böser, böser Adel

Das Buch war ein Skandal. Wenige Jahre vor der Französischen Revolution 1782 erschienen, galt es allerdings auch sofort als einer der besten Romane des Jahrhunderts: „Les Liaisons Dangereuses“ – Gefährliche Liebschaften – von Choderlos de Laclos. Es blieb das einzige Werk des Offiziers, aber es machte ihn unvergesslich. Die Intrige der Marquise de Merteuil und des Vicomte de Valmont war eine Abrechnung mit dem Hof- und Hochadel seiner Zeit. Bereits 1783 übersetzte man die Skandalgeschichte ins Deutsche.
Christopher Hampton brachte den Briefroman auf die Bühne und Stephen Frears 1988 auf die Leinwand. Und letzterer ist es wirklich wert, einen Heimkino-Abend zu schenken. Hervorragend besetzt mit Glenn Close als intrigante Marquise, John Malkovich als berechnender Herzensbrecher Valmont, eine blutjunge Uma Thurman als unschuldige Cécile de Volanges, ein junger Keanu Reeves als linkischer Musiklehrer und die unvergleichliche Michelle Pfeiffer als tugendhafte Madame de Tourvel verleihen dem Film die nötige Portion Hollywoodcharme und zeigt das Können der Schauspieler.

Hier kann man sich den Film für wenig Geld anschauen

Extravagante Morde

Mit „Krokodilwächter“ und „Blutmond“ hat die dänische Krimiautorin Katrine Engberg bereits gezeigt, dass sie nicht nur gekonnt soliden Polizeiroman und packenden Thriller verbinden, sondern sich auch ihre Figuren weiterentwickeln kann. So ist im neuen Band „Glasflügel“ Kriminalassistent Jeppe Kørner endgültig seinem Scheidungstief entflohen, während seine Kollegin Anette Werner mit dem Babyblues zu kämpfen hat. Auch thematisch öffnet sie ein neues Feld: Mit dem dritten Teil der Reihe steigt Katrine Engberg nach Mordfällen in den privilegierten Schichten der dänischen Hauptstadt nun hinab in die Tiefen eines Gesundheitssystems, wo Anerkennung fehlt und sich Frust breitmacht.

Als an drei Tagen hintereinander nackte Leichen in öffentlichen Brunnen Kopenhagens auftauchen – grausam ermordet mit einem antiken Schröpfmesser – führen die Ermittlungen schon bald weit hinein in die Welt von Wohnstätten, Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen. Alle, die die Vorgängerkrimis nicht kennen, seien beruhigt, denn auch das gelingt Katrine Engberg spielend: Man muss sie nicht kennen, um sich von Band 3 mitreißen zu lassen.

Katrine Engberg
Glasflügel
Diogenes Verlag, Zürich 2020

Stilvolle Konzerte @home

Come Closer heißt eine Initiative, die in Corona Zeiten genau das Gegenteil dessen ausdrückt, was angesagt ist. Und doch gilt: Abstand halten: ja, auf Konzerte verzichten: nein. Viele Künstler versuchen derzeit, über verschiedene Social-Media-Kanäle mit ihrem Publikum in Kontakt zu bleiben. Was bei den vielen mit dem Handy aus dem Wohnzimmer gestreamten Konzerten fehlt ist die Qualität und die Gage für den Musiker. Das zu ändern hat sich Come Closer auf die Fahnen geschrieben. Die Initiatoren Yoél und Elisabeth Culiner mit ihrer Videoproduktionsfirma culiner creative circle sowie Ko-Produzent David de Bjaouix gehen mit den Künstlern in die derzeit veranstaltungsfreie Villa Elisabeth in Berlin und nehmen qualitativ hochwertige und aufwändig produzierte Kurzkonzerte auf, die online gegen einen kleinen Obolus abgerufen werden können. Ob die Sopranisten Álfheiður Erla Guðmundsdóttir zusammen mit dem Pianisten Kunal Lahiry, ob Joel von Lerber an der Harfe, die Pianistin Maria Yulin oder viele andere – sie alle bieten großartige Konzertklänge in Zeiten des kulturellen Shutdowns und wir können wenigstens ein bisschen tun, um gemeinsam durch diese Zeiten zu kommen. Ganz nach dem Motto #keeponperforming

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