Es gibt Songs, die hören wir gerne, auch wenn wir es – öffentlich – ungern zugeben. Dieses Phänomen nennt sich Guilty-Pleasure-Song. Natürlich gibt es auch in anderen Bereichen Guilty Pleasures: TV-Serien etwa. Oder Klatsch-und-Tratsch-Magazine, die man nur im Schutz der ärztlichen Wartezimmer liest und hofft, dass auch dafür die Schweigepflicht gilt. Bei Songs ist die Rezeption noch einfacher: Da wird das Radio im allein gefahrenen Auto laut aufgedreht oder der Kopfhörer in die eigenen Ohren gesteckt und losgepleasured. Aber welche Songs sind es, deren leidenschaftliches Hören wir ungerne zugeben? Bei uns im Murmann Verlag wollten wir es genauer wissen und haben 25 Songs zur Auswahl gestellt, aus denen alle Kollegen seine und ihre persönlichen Guilty-Pleasure-Songs auswählen konnten, Mehrfachauswahl ausdrücklich erwünscht. Die neun meistgewählten Songs präsentieren wir hier, aufsteigend nach Anzahl der Stimmen. Und so viel sei versprochen: Da ist so manche musikalische Perle darunter.
„Africa“ von Toto
Anfang der Achtziger veröffentlichte die Band Toto den Song „Africa“ und erreichte damit Platz 14 der Charts und damit nicht einmal die Top Ten. Doch der Song gehört zu jenen Radio-Songs, die ins Ohr gehen, sich leicht mitsummen und mitsingen lassen – und wird entsprechend auch heute noch oft gespielt. Übrigens bietet „Africa“ anscheinend auch eine gute Sampling-Grundlage: Laut whosampledit.com finden sich Elemente des Lieds in „Murder Reigns“ von Ja Rule und in „Fight for you“ von Jason Derülo.
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„Up & down“ von Vengaboys
Eingängiger Beat, nicht allzu komplizierter Text und viel gute Laune – das ist das Geheimrezept, das bei uns im Büro zündet, wenn wir „Up & down“ von den Vengaboys hören. Die Boys und Girls der Band schafften es damals – also 1998 – sogar auf Platz 12 der Charts. Andere Songs mit ähnlicher Ohrwurmqualität platzierten sich noch höher in den Charts: „Shalala Lala“ etwa auf Platz 3 und „We Like To Party! (The Vengabus)“ auf Platz 4. Und beim Hören stellen wir fest: Es wird Zeit für die nächste 90er-Party!
„Happy“ von Pharell Williams
Insgesamt acht Wochen hielt sich Pharell Williams mit „Happy“ auf Platz eins der deutschen Charts. Danach kannte den Song so ziemlich jeder – wie auch die Ice Bucket Challenge, die etwas später als „Happy“ im Jahr 2014 für Aufsehen und so langsam auch für medialen Überdruss sorgte…
„Daylight in your eyes“ von No Angels
Nadja Benaissa, Lucy Diakovska, Sandy Mölling, Vanessa Petruo und Jessica Wahls: das war Anfang der 2000er-Jahre die Kombination, mit der die Band „No Angels“ an den Start ging – und mit „Daylight in your eyes“ gleich den ersten Song direkt an die Spitze der Charts brachte. Dass die Band im TV gecastet wurde, war damals noch ein oft kritisch beäugtes Novum, änderte aber wenig am Erfolg der Band. „Daylight in your eyes“ jedenfalls bleibt ein Gute-Laune-Popsong mit einem Refrain, von dessen Ohrwurmqualität man den ganzen Tag etwas hat und einem Musikvideo, das die Looks Anfang der 2000er perfekt einfängt.
„Believe“ von Cher
Noch so ein Song, bei dem es eigentlich selbstverständlich ist, dass er auf Platz 1 der Charts war (und ja, das war er Ende 1998 in Deutschland tatsächlich für vier Wochen). Als der Dance-Song vor fast 20 Jahren erschien, konnte wohl kaum jemand absehen, dass der Einsatz von Auto-Tune die Musik bis in die Gegenwart prägen würde. Aber auch als Ballade klingt der Song großartig, wie Ella Henderson 2012 zeigte.
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„Toxic“ von Britney Spears
Wussten Sie, dass „Toxic“ ursprünglich für Kylie Minogue bestimmt war, die ihn jedoch ablehnte? Britney Spears nahm ihn an und erreicht – kombiniert mit einem kanonischen Musikvideo – damit auch unsere Ohren. Das sind die Geschichten, die die Pop-Musik schreibt und uns noch nach knapp zehn Jahren („düdü düdüdüm dü düü düü düü düüüü“) mitsingen lässt.
„Wannabe“ von Spice Girls
Eigentlich muss man zu „Wannabe“ nicht mehr viel sagen, nur so viel: Schauen Sie sich an, wie Desperate-Housewives-Schauspielerin Eva Longoria den Text des Spice-Girls-Hits als Soap (!) interpretiert.
„Moskau“ von Dschinghis Khan
Wir schreiben das Jahr 1979, es ist Eurovision Song Contest in Jerusalem – und Deutschland schickt die Band Dschinghis Khan zum Wettbewerb nach Israel. Der kämpferische Band-Name war Programm: Mit Platz vier ging es zurück nach Deutschland. Hierzulande ging es in den Single Charts rauf bis auf Platz drei für den Song, zu dem Ralph Siegel und Bernd Meinunger Text und Musik lieferten. Darauf heben wir die Gläser, Kosaken!
„Girl you know it’s true“ von Milli Vanilli
Sechs Wochen auf Platz eins der deutschen Charts, produziert von Frank Farian – und die Nummer eins unter unseren Guilty-Pleasure-Songs!
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