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Nur noch wenige Tage. In greifbarer Nähe steht es bereits vor unserer Tür: das neue Jahr. 2018. Und mit ihm all die guten Vorsätze, Vorhaben und Pläne, Wünsche und Träume. Wie wird es werden? Ein erfolgreiches Jahr in Sachen ‚Veränderung‘? Oder etwa nicht? Oder soll ich besser schreiben: „… etwa wieder nicht?“.

Seit einigen Wochen höre ich sie wieder, diese Ausflüchte und Rechtfertigungen. Täglich werden es mehr. Manche klingen leise und zurückhaltend, manche tönen etwas lauter. Manche wiederum hallen voller Überzeugung. Sie verkünden: „Aber im nächsten Jahr! …. Im nächsten Jahr werde ich es ganz sicher tun! … Eigentlich wollte ich es ja schon in diesem Jahr machen, aber … leider hat es nicht geklappt. Es gab einfach zu viel zu tun. Und überhaupt und so. Irgendwas war immer. …

Irgendwas ist immer

Ja! Das stimmt! Irgendwas ist immer. Ich kenne das. Und Sie wahrscheinlich auch. „Irgendwas ist immer!“ Aber warum eigentlich? Warum setzten wir so viele unserer Veränderungsvorhaben nicht um? Warum verschieben wir gesetzte Prioritäten und schubsen unsere Vorhaben auf der Zeitachse nach hinten? Und das in aller Konsequenz wieder und immer wieder? Alles nur eine Frage des richtigen Umgangs mit dem berühmt-berüchtigten »Inneren Schweinehund«? Ist es wirklich ‚nur‘ unsere Disziplinlosigkeit, die uns von der Umsetzung unseres Vorhabens trennt?

Der »Innere Schweinehund« – eine verbale Hilfskonstruktion

Ich persönlich glaube, dass mehr dahintersteckt. Dass andere Dinge wirken, als ein kleiner unwichtiger Hund, der uns im Gewand eines Schweines scheinbar den Erfolg verwehrt. Auch wenn wir ihn gerne mit verschmitztem Lächeln als wahren Schuldigen für die nicht erfolgte Veränderung identifizieren. Der »Innere Schweinehund« ist in meinen Augen nichts anderes als der clevere Versuch, die Verantwortung für sein Nicht-Tun jemand anderem aufs Auge zu drücken. Einem als innerlich deklarierten Anteil, der als ein Sammelbecken für gescheiterte Veränderungsversuche fungiert und irgendwie abgespalten von unserer Persönlichkeit wirkt. Der »Innere Schweinehund« ist für mich nichts weiter als eine verbale Hilfskonstruktion. Die Institutionalisierung eines scheinbar inneren Wesens, um nicht in aller Klarheit selbst die Verantwortung für sein Tun zu übernehmen. Und so höre ich die Stimmen: „Ja, ja… wenn der »Innere Schweinehund« nicht wäre … dann …“. Und ich rufe diesen Stimmen zu: „Ja was ‚dann‘?“!

In die Veränderung kommen bedeutet, sich mit seinem Vorhaben intensiv auseinanderzusetzen.

Wie gesagt, ich glaube dass mehr dahinter steckt, wenn Veränderungen nicht gelingen. Menschen scheitern häufig dann, wenn sie sich nur rudimentär mit ihrem Vorhaben beschäftigt haben. Und dabei ist es egal, ob es sich um die Veränderung einer Gewohnheit wie z. B. sich mehr zu bewegen oder aber der Verwirklichung eines Vorhabens wie eine schöne Reise handelt. Wer sich verändern möchte, sollte systematisch drei Bereiche betrachten:

(1) Es gilt, die Dringlichkeit zu hinterfragen. Was treibt mich eigentlich an? Wie wird bzw. wurde in meiner Herkunftsfamilie mit Veränderungen umgegangen? Ist mir mein Vorhaben wirklich wichtig? Wirklich wirklich? Was hält mich? Was müsste passieren, um mich in Bewegung zu bringen?

(2) Es gilt, die Ziele und den Weg dahin zu klären. Was möchte ich eigentlich genau erreichen? Wie fühlt es sich an, wenn ich angekommen bin? Welche konkreten Verhaltensweisen zeige ich dann? Was könnte mich zu Fall bringen und was nehme ich mir im Vorfeld vor, wie ich mit diesen Stolperfallen umgehe?

(3) Es gilt, die Umsetzung aktiv zu unterstützen. Wer oder was unterstützt mich, um in Bewegung zu kommen? Was kann als Katalysator agieren?

Übrigens: Nur beim letzten Punkt findet sich irgendwie der »Innere Schweinehund« wieder. Schon alleine die Beschäftigung mit (1) und (2) braucht seine Zeit und die gute Klärung der dahinterliegenden Fragen bringt Menschen meist in die (oft aufgeschobene) Veränderung. Oder aber in die Verabschiedung vom Veränderungsvorhaben. Weil es durch die Beschäftigung offensichtlich wird, dass es sich gar nicht um mein persönliches Vorhaben handelt, sondern um eines, das von außen (Gesellschaft) oder aber vom Innern (heimliche Aufträge unserer Eltern, Großeltern) uns angetragen wurde.

Kluge Fragen als Impulse zur Veränderung

Veränderungswünsche gelingen also immer dann gut, wenn Sie sich intensiv mit ihnen auseinander setzen. Aufrichtig und ehrlich. Und dabei geht es um mehr, als nur Umsetzungspläne zu machen. Kluge Fragen können Sie unterstützen, in Bewegung zu kommen. In meinen Coachings und Workshops verwende ich gerne Interventionen wie z. B.:

  • Skalierungsfragen

Auf einer Skala von 0 (unwichtig) bis 10 (ganz wichtig): Wie wichtig ist Ihnen Ihr Veränderungswunsch? Welche Einschätzung würde mir Ihr bester Freund sagen? Welche Ihr größter Skeptiker? Falls es Unterschiede in der Einschätzung gibt, wie erklären Sie sich diese?

  • Absolute Fragen

Was würden Sie tun, wenn Sie keine Angst hätten? Wenn morgen Ihr letzter Tag wäre: Was würden Sie bereuen, nicht getan zu haben?

  • Apropos ‘Zu guter Letzt’! The same procedure as every year?

„Und ewig grüßt der »Innere Schweinehund«“? Lösen Sie sich davon! Veränderungen sind unabhängig von immer wiederkehrenden, scheinbar magischen Zeitpunkten auf dem Kalender wie der 01. Januar. Veränderungen beginnen im Herzen. Oder im Kopf. Jedoch in den allermeisten Fällten nicht auf dem Kalender. Machen Sie sich das bewusst.

Mehr über Tanja Köhler und ihr Buch „Das Jahr, als ich anfing, Dudelsack zu spielen: Eine Anleitung zur Veränderung in der Mitte des Lebens

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