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Von Gemengelage und unentdeckten Zusammenhängen

Dieser Tage steht beim öffentlichen Nachdenken über Deutschland vor allem unsere sich verschlechternde wirtschaftliche Position als Einfallstor offen. Durch dieses hindurchgegangen, treffe ich hierzulande allerdings auf ein Ensemble multipler Herausforderungen und Problemlagen, von denen die wirtschaftlichen Probleme nur einen Phänotyp neben vielen anderen bilden.

Wie kann man dieser mehrschichtigen Gemengelage auf den Grund gehen? Gibt es unentdeckte Zusammenhänge – zum Beispiel zwischen Wirtschaft und Migration, Staat und Zivilgesellschaft, die Rückschlüsse auf eine ganzheitliche Einschätzung der Lage der Nation zulassen?

Her mit dem »Wir«! Oder?

Eine auf das Grundsätzliche zielende Synchronisation der gegenwärtigen Problemlagen wagt unser Herausgeber Thomas Mirow mit den aktuellen »Berichten zur Lage der Nation. Die Deutschen: Wer wir sind. Wer wir sein wollen.« Die Bezugsgröße ist die – umstrittene – Idee einer nationalen, politischen und kulturellen Identität Deutschlands. 9 Beiträger*innen, unter ihnen Heinz Bude, Marlene Knobloch und Andreas Voßkuhle gehen aus ihren je eigenen persönlichen und professionellen Perspektiven der Frage auf den Grund, ob es so etwas wie ein deutsches »Wir« geben kann, und wenn ja, wo in unserer Gesellschaft dies zu finden wäre oder welche Ausdrucksformen dieses sucht – vom Grundgesetz über den Deutschrap bis zur Herren-Fußballnationalmannschaft.

Perspektivenvielfalt erwünscht

Unterschwellig zieht sich durch alle Beiträge daher auch die Frage: macht es heute überhaupt noch Sinn, nach deutscher Identität zu fragen? Meine Schlussfolgerung nach der Lektüre dieses Bandes lautet: ja, unbedingt! Und eventuell ist das fortlaufende Fragen nach dem Sinn und Unsinn der deutschen Identität(en) ergiebiger als die mitunter simplifizierenden Antworten auf diese Frage.

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